Das Horoskop von Adolf Hitler
Eine Persönlichkeit zwischen Hochsensibilität und Sadismus
geb. am 20. April 1889 um 17h27 in Braunau am Inn
Die genaue Geburtszeit von Hitler ist nicht bekannt. Wir wissen nur, daß er am Nachmittag des 20. April 1889 geboren wurde. Die meisten Astrologen verwenden eine Geburtszeit von 18h14 mit einem Waage-AC und Uranus am AC. Der österreichische Astrologe Philipp Schiffmann empfiehlt nach langen Recherchen, wie er sagt, in dem Portal "Sternwelten" eine Geburtszeit von 14h17. Demnach besitzt Hitler einen Jungfrau-AC mit Chiron als Herrscher an der Spitze von Haus 11. Pluto befindet sich hier in Konjunktion zum MC mit genauem Anderthalbquadrat zu Uranus. Diese Geburtszeit erschien auch mir lange Zeit als die beste Lösung.
Inzwischen tendiere ich allerdings mehr zu einer Korrektur auf 17h27. Diese Zeit (17h30) fand ich in einer Seminararbeit, in der die Familiensituation Hitlers beschrieben wurde ("Der Einfluß der Kindheit Hitlers auf Erziehungsideale in der NS-Zeit", verfaßt von Irena Svetlakowa im WS 07/08 auf S.14). Ich habe sie auf 17h27 rektifiziert. Dabei ergibt sich, ganz ähnlich wie bei Schiffmann, eine genaue Spannungsfigur zwischen Uranus, MC, Pluto und Neptun, die wichtig ist, um Hitlers Kindheit zu verstehen, die durch extreme Unterdrückung seitens des Vaters (hier durch das MC symbolisiert) gekennzeichnet ist. Es bleibt aber trotzdem die Konjunktion von Uranus am Waage-AC erhalten, die Hitlers Rücksichtslosigkeit und seinen Jähzorn charakterisiert. Außerdem bekommt mit dieser Geburtszeit die fürsorglich-sensible Aspektfigur Mondknoten im Krebs (Mutter) mit Halbquadrat zu Neptun und Anderthalbquadrat zu Priapus (Mond, Neptun, Pluto) eine genaue Verbindung zum Waage-AC. Gerade der Gegensatz von Verzärtelung (Mutter) und Sadismus (Vater) war typisch für die Familiensituation (Mondknoten), wie sie Hitler als Kind erlebt hat.
Das unheilvolle Wirken Hitlers und der dramatische Verlauf seines Lebens könnten die Vermutung nahelegen, daß wir es hier mit einem ganz ungewöhnlichen Horoskop zu tun haben. Das ist als Erklärung aber nicht ausreichend. Vielmehr ergibt sich die außerordentliche (und negative) Wirkung Hitlers daraus, daß er als Politiker zum Kanal der Energien wurde, die als Zeitqualität Deutschland und Europa zu seiner Zeit bestimmten.
Hitlers Lebenslauf ist auch kein Beweis dafür, daß es eine Determination zum Schlechten gibt, die bereits das Horoskop anzeigt. Wie jedes Horoskop ist auch das von Hitler offen für positive und negative Manifestationen. Den entscheidenden Grund für die extrem negative Verbiegung seiner Energien sehe ich im Einklang mit der Transaktionsanalyse in frühkindlichen Skriptentscheidungen unter dem Einfluß einer problematischen Familiensituation. Das auf diese Weise entstandene sehr negative Skriptgefüge wurde von Hitler im Erwachsenenleben beibehalten und im Rahmen seiner politischen Möglichkeiten dramatisch umgesetzt.
Hitlers Skriptgefüge
In jedem Skriptgefüge müssen drei Bereiche unterschieden werden: der gesunde Oberflächenbereich, der dämonische Streßbereich und der transzendente Tiefenbereich, wo der Mensch einer religiösen Macht (Transzendenz) begegnet, über die er nicht verfügen kann. Im normalen Leben (Oberflächenbereich) zeigen die Menschen im allgemeinen kein auffälliges Verhalten. Es ist der Bereich, wo man mit ihnen zusammenarbeiten und einigermaßen gut auskommen kann. Erst unter Belastung bricht diese "Gesundheit" zusammen und die Menschen gehen in ihre Streßrolle, die immer negativ, dh übertrieben ist. Aus dem transzendenten Bereich kommen nun die Selbstheilungskräfte, die den Menschen dazu drängen, den Streßbereich durchzuarbeiten, um eine endgültige seelische Ausgeglichenheit zu erlangen.
(vgl. das Schaubild Die Rangordnung der Lebensrollen)
Es darf vermutet werden, daß Hitlers Oberflächenbereich (Lock- und Verführungsrolle sowie Verteidigungsrolle) nicht sehr stabil war und deshalb sehr schnell in ein Streßverhalten umkippen konnte. Seine Frustrationstoleranz dürfte gering gewesen sein, was bei hochneurotischen Persönlichkeiten immer der Fall ist. Unter den zunehmenden Belastungen der dramatischen Entwicklung in Deutschland während des 2. Weltkrieges ist der gesunde Teil in Hitlers Persönlichkeit wahrscheinlich ganz zusammengebrochen, so daß Hitlers Leben in einer Psychose endete, was auch sein Selbstmord beweist.
Hitlers Selbstdarstellung (als Lock- und Verführungsrolle) wurde sicher weitgehend durch sein Redetalent bestimmt, mit dem er eine große Ausstrahlung erreichte. Seine Anpassungsbereitschaft (als Verteidigungsrolle) in den praktischen Notwendigkeiten des Lebens war dagegen sehr gering, was etwa auch sein fehlender Realschulabschluß nahelegt. Sie konnte jederzeit in eine überempfindliche Trotzreaktion umkippen. Hitlers Redelust hatte immer auch die Funktion, auf diese Weise unangenehme Anpassungsleistungen umgehen zu können. Sein Verhalten bei der Vorbereitung des Krieges und später im Krieg beweist zudem, daß er unter Streß zu einem rücksichtslosen Verhalten neigte und damit jede Anpassungsfähigkeit verlieren konnte.
Seine Streßrolle (verdeckte Hauptrolle) war die Verfolgung, was am deutlichsten in seinen Kriegsabsichten zum Ausdruck kam. Aber diese Rolle bestimmte natürlich untergründig den Oberflächenbereich von Anfang an und verlieh z.B. seinen propagandistischen Reden immer einen aggressiven Unterton. Auch seine Anpassung als Staatsmann (etwa im Umgang mit Verträgen) wurde nur widerwillig und im tiefsten unehrlich geleistet und stand stets auf dem Sprunge, in einem rebellischen Trotz aufgekündigt zu werden. Es ist gerade diese Verbindung von den beiden Kindpositionen im Oberflächenbereich (Empfindlichkeit und Selbstdarstellungsbedürfnis) und einer Elternposition im Streßbereich (rebellische Verfolgung), die Hitler zu einem unberechenbaren Politiker gemacht hat.
Die Transaktionsanalyse unterscheidet bei der Streßrolle vier Grade, je nachdem, wie dramatisch diese Rolle ausgeprägt ist. Hitlers Rebellion und Unberechenbarkeit dürften im 3. Grad angesiedelt gewesen sein (Schaffung bleibender negativer Ergebnisse) und sich während des Krieges psychotisch dem 4. Grad (Spiel auf Leben und Tod) genähert haben. Dafür spricht auch, daß er im Oberflächenbereich in seinen fanatischen Reden kurzfristig eine außerordentliche und faszinierende Ausstrahlung erlangen konnte. Dieses dämonische "Licht" wurde mit einem entsprechend großen Schatten bezahlt.
Die verdrängte Schattenrolle Hitlers war die fehlende Hilfsbereitschaft. Es ist ein bekannter Zug des Nationalsozialismus, daß er von einer unmenschlichen Härte und Mitleidlosigkeit geprägt wurde (Militarismus, Konzentrationslager, Judenvernichtung) und daß er menschenfreundliche Handlungen als Schwäche verachtete und sie höchstens im privaten Bereich und auch dort nur in Sondersituationen zuließ. Von Hitler selbst ist berichtet, daß er zwar seinen Schäferhund abgöttisch liebte, aber zu seiner Geliebten Eva Braun immer eine deutliche Distanz in der Öffentlichkeit hielt und ihr den Eheschluß bis einen Tag vor dem gemeinsamen Selbstmord verweigert hat. Selbst seinen eigenen Kampfgefährten gegenüber zeigte Hitler ein Verhalten absoluter Gefühlskälte, z.B. im sogenannten Röhmputsch, in dem er die Führung der SA 1934 liquidierte, um den Interessen der Reichswehr-Generäle zu entsprechen: Ein eiskaltes Manöver für den eigenen Machterhalt. Im folgenden will ich nun Hitlers Lebensgrundeinstellungen bzw. seine neurotischen Lebensrollen kurz beschreiben:
Hitlers faszinierende Selbstdarstellung
Die "Lock- und Verführungsrolle" in Hitlers Lebensskript ist die Fähigkeit zur Selbstdarstellung, vor allem als Redner. Die Skriptführung dieser Rolle wird bestimmt durch die Stellung von Lilith im Zwillinge-Zeichen im Aspekt zu Merkur/Konjunktion Sonne. Da Lilith sich im Haus 9 befindet, wird auch verständlich, daß Hitler in seinen Reden eine geradezu dämonisch-charismatische Ausstrahlung (Schütze) gewinnen konnte, die die Zeitgenossen an ihm bewundert haben. Unterstützung findet diese Rolle durch die Stellung von Uranus im Waage-Zeichen am AC, was Hitler sicher im persönlichen Umgang auch einen gewissen Charme verliehen hat, letztlich aber nicht darüber hinwegtäuschen darf, daß er sich als politischer Kämpfer (Mars Konjunktion Venus) verstand und als Mittel dazu die erregte politische Rede verwendete. Es wird in diesem Zusammenhang verständlich, daß Hitler der eigentliche Begründer der modernen politischen Propaganda gewesen ist (Lilith in Haus 9). Die Mars-Stellung mitten im Stier im Quadrat zu Saturn macht zugleich den Bezug dieser Propaganda zu den kolonialen Eroberungsplänen Hitlers deutlich, die von Anfang an ernst (Saturn) gemeint waren.
Unter Belastung konnte aber gerade die Konstellation Mars Konjunktion Venus völlig entgleisen, so daß von einem verbindlichen Charme keine Rede mehr war, und Hitler von den Zeitgenossen als politischer (Waage) Amokläufer (Uranus am AC) erlebt wurde.
Daß es sich um hochgradig illusionäre Gedanken gehandelt haben muß, die Hitler dem Volk verkündet hat (Lilith in Haus 9), beweisen die Konstellation Neptun Konjunktion Pluto in den Zwillingen mit Anderthalbquadrat zum AC, die Opposition von Priapus (Mond, Neptun, Pluto) im Skorpion zu Neptun mit gleichzeitigem Quinkunx zu Sonne/Merkur und das Halbsextil der Sonne zu Neptun. Da ebenfalls Sonne, Merkur und Priapus in einer geschlossenen Aspektfigur mit Ceres (Stier) verbunden sind, wird damit deutlich, daß sich die illusionären Gedanken Hitlers auf Eroberungen richteten. Dafür steht auch die Sonne (Wille) an der Grenze von Widder und Stier, die beide Energien zur Hälfte in sich trägt.
Ein besonders schwacher Punkt im Horoskop ist immer der absteigende Mondknoten, der bei Hitler bezeichnenderweise im Steinbock-Zeichen (Staatsmann) liegt. Hier finden wir die nähere Beschreibung jener unheilvollen Illusionen, die die Thematik von Hitlers Reden bestimmten. In seiner Unfähigkeit, Recht, Ordnung und Gesetz (Steinbock) zu achten, griff er ersatzweise zu einer Krebs-Ideologie und predigte (Jupiter) das "gesunde Volksempfinden", das Recht von "Blut und Boden" und die besondere Würde der "Volksgemeinschaft" (Mond/Jupiter am absteigenden Knoten). Die Vernunft (Chiron in Opposition zu Mond/Jupiter) fühlte sich diesen Überzeugungen verpflichtet, denn sie hält sich beim aufsteigenden Mondknoten im Krebs auf, was wohl auch ein Hinweis darauf ist, daß Hitler eine starke gefühlsmäßige Bindung zu seiner Mutter besaß.
Hitlers unehrliche Anpassung
Die Skriptführung der "Verteidigungsrolle" übernimmt das Halbsextil der Sonne zu Neptun zusammen mit der Spannungsfigur, die der Mondknoten (Sonne, Mond) zusammen mit Neptun und Priapus bildet. Die neptunische Energie wird dabei durch die Konjunktion zu Pluto fanatisch verstärkt. Gleichzeitig zeigt das Halbquadrat des Neptun zum MC die Haltlosigkeit Hitlers und seine Schwäche als Staatsmann (Saturn). Das Halbsextil zwischen Sonne und Neptun vermittelt dem Horoskopeigner zudem schauspielerische Qualitäten, was die Vermutung nahelegt, daß Hitler seinen Willen (Sonne) nur scheinbar zurücknahm, nämlich immer dann, wenn es ihm politisch nützlich erschien.
Seine wahren ehrgeizigen Eroberungs-Absichten (Sonne Quadrat Ceres (Stierenergie) in Verbindung mit Mars mitten im Stier im Quadrat zu Saturn Spitze 11) konnte er zeitweise gut verstecken (Neptun), bis ihm die Gelegenheit gekommen schien, seiner Aggressivität (Uranus am AC mit Quadrat zum MC) freien Lauf zu lassen. Im Rahmen dieser "Verteidigungsrolle" bekommen die Aussagen in seinen propagandistischen Reden nicht nur einen illusionären, sondern vor allem einen heuchlerischen Charakter.
Hitlers aggressive Verfolgerrolle
Die Skriptführung der "verdeckten Hauptrolle" ist vor allem in der Spannungsfigur zwischen Uranus, MC und Pluto/Neptun zu erkennen. Es ist die klassische Energie-Verbindung für Unterwerfung. Sie wird unterstützt durch die Position von Saturn Spitze 11 im Löwe-Zeichen. Im Unterschied zur Selbstdarstellungsrolle, wo es Hitler darauf ankommt zu gefallen, macht die Verfolgerrolle mit den spielerischen und illusionär-berauschenden (Neptun/Pluto) Gedanken (Zwillinge) ernst. Die starken Erdprägungen in Hitlers Horoskop verweisen dabei nicht auf einen besonderen Realitätssinn des Horoskopeigners, sondern eher auf die Entschlossenheit, die (verrückten) Ideen in die Tat umzusetzen. Es geht also um ehrgeizige Eroberungen (Mars im Stier mit Quinkunx zu Uranus am AC und Saturn Spitze 11) für ein "Volk ohne Raum" (Uranus Quadrat aufsteigenden Mondknoten im Krebs), wobei das Quadrat zwischen Saturn im Löwen und Mars im Stier eine größenwahnsinnige (ambivalente Sonne) Kriegsplanung bezeichnet, die dem Horoskopeigner gefällt (Mars Konjunktion Venus), weil sie Beute (Stier) verspricht.
Die Ambivalenz der Sonnenenergie (Sonne Halbsextil Neptun und Quinkunx zu Priapus sowie Saturn Spitze 11 im Löwen) bringt es mit sich, daß Hitler wohl zutiefst ein unsicherer Mensch war, der aber diese Unsicherheit gerade mit einem illusionär-selbstherrlichen Verhalten zu überdecken suchte, wie es sich z.B. schon in dem selbstgefälligen Titel von "Meinführer" ausdrückte, mit dem sich Hitler gern anreden ließ.
Die Stellung der Lilith in Haus 9 in den Zwillingen bedeutet im Rahmen dieser Rolle eine erregte und eigenwillige Rede, die im Zusammenhang mit den kriegerischen Absichten Hitlers (Uranus am AC mit Quinkunx zu Mars im Stier) das Volk in einen Weltkrieg führen sollte. Bekannt sind außerdem Hitlers rücksichtslose und impulsive Entscheidungen (Uranus Konjunktion AC), die er oft traf - ohne seine militärischen Experten zu Rate zu ziehen - wenn es darum ging, dramatische politische Entwicklungen (Uranus in der Waage mit Quadrat zum MC) voranzutreiben (z.B. seine Kriegserklärung an die USA). Ganz bezeichnend ist in diesem Zusammenhang auch eine überlieferte Bemerkung Hitlers gegenüber Hermann Göring am Vorabend des 2. Weltkriegs (29. August 1939). Göring mahnte: "Wir wollen doch das Vabanque-Spiel lassen", worauf Hitler entgegnete: "Ich habe in meinem Leben immer Vabanque gespielt!" Diese Bemerkung demonstriert noch einmal, daß Hitler das (berechenbare) Saturn-Prinzip ganz dem Löwen geopfert hat, wobei die Wassermann-Energie (Haus 11) Pate gestanden ist.
Zur Verfolgerrolle gehört auch die fast isolierte Opposition von Chiron zu Mond/Jupiter, die lediglich durch einen Aspekt zu Pluto verstärkt wird. Isolierte Energien brauchen auf Grund der fehlenden Aspekte keine Rücksicht auf andere Horoskop-Energien zu nehmen, was in diesem Fall zu einem ideologischen Denken Hitlers geführt und das Krebs-Prinzip (gesundes Volksempfinden, Blut und Boden) gegenüber dem Steinbock-Prinzip (Recht, Gesetz, Verträge) bevorzugt hat.
Die Konjunktion Pluto/Neptun mit Halbquadrat zum MC in Verbindung mit Sonne Halbsextil zu Neptun symbolisiert die hintergründige Schwäche Hitlers und seine verdrängte Angst, als Staatsmann (Saturn) zu versagen. Diese Angst wird durch ein besonders aggressives Verhalten in der Verfolgerrolle kompensiert, wobei er die Opferrolle (Neptun) auf andere projiziert. So wird verständlich, daß Hitler dem eigenen Volk (Krebs) eine radikale Opferbereitschaft (Spannungsfigur Mondknoten, Neptun, Priapus) zugemutet hat (Chiron in Krebs), um sein eigenes fanatisch-aggressives Handeln (Uranus am AC mit Anderthalbquadrat zu Pluto) zu ermöglichen - gegen alle Vernunft (Opposition Jupiter zu Chiron).
Den tiefsten Grund für solch ein - eigentlich verrücktes - Verhalten finden wir in der Familiensituation des jungen Hitler. Hitlers Eltern waren absolut gegensätziliche Menschen (Mondknoten im Krebs mit Halbsextil zu Saturn). Von der Mutter Klara Hitler, die übrigens 23 Jahre jünger als ihr Mann war (die Mutter wird im Horoskop durch das Mond-Prinzip symbolisiert), wird uns berichtet, daß sie mit zärtlicher Liebe und Fürsorge an ihrem kleinen "Adi" hing. Sie war aber zu ängstlich und zu schwach, um sich gegenüber den Erziehungsmethoden des Vaters durchzusetzen (Mondknoten im Krebs mit Anderthalbquadrat zu Priapus und Halbquadrat zu Neptun/Pluto). Der Vater Alois Hitler (der Vater wird im Horoskop durch das Saturn-Prinzip symbolisiert) war ein unberechenbarer jähzorniger Mann, der seine Kinder geradezu sadistisch mißhandelte (Saturn Spitze 11 und Uranus am AC mit Quadrat zum MC).
Im Horoskop Hitlers symbolisiert die Aspektfigur aufsteigender Mondknoten im Krebs mit Anderthalbquadrat zu Priapus (Mond, Neptun, Pluto) und Halbquadrat zu Neptun/Pluto die aufopferungsvolle Liebe der Mutter. Sie macht auch Hitler selbst zu einem hochsensiblen und überempfindlichen Menschen. Im Gegensatz dazu steht die brutale Aspektfigur Uranus am AC mit Quadrat zum MC und Anderthalbquadrat zu Pluto/Neptun, die den Vater charakterisiert. Beide Energie-Konstellationen berühren sich am AC und am MC. Sie konstituieren also Hitlers widersprüchlichen Charakter.
Hitler dürfte demnach als kleiner Junge auf Grund seiner hochsensiblen Veranlagung (Hitler wollte zunächst Künstler werden) besonders unter den sadistischen Entgleisungen seines Vaters gelitten haben. Er zeigte aber bereits als Kind eine trotzige Widerspenstigkeit, weil er dieselben Energien in sich trug, die seinen Vater zu seinen jähzornigen Mißhandlungen verführten. So wird vielleicht die ungeheuerliche Rücksichtslosigkeit verständlich, mit der Hitler später als Diktator Deutschland in den 2. Weltkrieg steuerte. Es war ein Verhalten, das sein Vater ihm gegenüber in der Erziehung praktiziert hatte. Die abgöttische Bewunderung, die er als Kind von seiner Mutter erfahren hatte, suchte er dagegen mit einem beispiellosen Personenkult vom deutschen Volk zu bekommen.
Hitlers verdrängte Hilfsbereitschaft
Die Yin-Energien, die sich mit dem Neptun-Prinzip zur Hilfsbereitschaft verbinden sollen, (Neptun Konjunktion Pluto, Neptun Halbquadrat MC, Priapus Anderthalbquadrat und Neptun Halbquadrat zum aufsteigenden Mondknoten am MC) stehen ihrerseits alle in Yang-Zeichen bzw. haben Kontakt zum Uranus-Prinzip. Lediglich der sensitive Punkt Priapus befindet sich an der Grenze zwischen Skorpion und Schütze, was Hitlers illusionäres Engagement symbolisiert. Unter der Prämisse, daß Hitler als Staatsmann dem aggressiven Uranus-Prinzip den Vorzug gegeben hat, lassen sie schon beim Betrachten des Horoskops die Hilfsbereitschaft unschwer als die "verdrängte Schattenrolle" erkennen.
Diese Schattenrolle könnte aber in einer Ausnahmesituation durchaus übertrieben stark zur Geltung gebracht werden. So läßt sich vielleicht verstehen, daß sich Hitler als "von der Vorsehung auserwählt" bezeichnet hat und sich als der schicksalhafte (Pluto) Retter (Neptun) Deutschlands (Krebs) verstand. ("Gebt mir 4 Jahre Zeit, und ihr werdet dieses Land nicht wiedererkennen!") Die Mondknotenachse im Krebs am MC mit Aspekten zu Neptun und Priapus sowie die Stellung des absteigenden Mondknoten im Steinbock-Zeichen müßten dann dahingehend interpretiert werden, daß Hitler bewußt Strukturen (Steinbock, MC) aufgelöst hat (z.B. Abschaffung der Demokratie mit dem Ermächtigungsgesetz) in dem Glauben, damit dem Volk (Krebs) einen Dienst erwiesen zu haben.
Unter dem Eindruck großer politischer Erfolge zu Anfang des 3. Reiches und später, vielleicht noch mehr, nach fehlgeschlagenen Attentaten, denen Hitler wie durch ein Wunder entkam, wurde seine Stellung als unfehlbarer und unverwundbarer Retter Deutschlands zu einem Mythos emporstilisiert. Hitler ließ es sich nicht nehmen, in seinen propagandistischen Reden gerade diese einmalige Stellung seiner Person immer wieder zu betonen.
Hitlers mangelnde Sachlichkeit
Nach Ansicht der Transaktionsanalyse müssen die vier Lebensrollen bzw. Lebensgrundeinstellungen durch das Erwachsenen-Ich integriert werden. Das Erwachsenen-Ich steht für "Sachlichkeit". Ohne diese Sachlichkeit fehlt den anderen Verhaltensmustern das rechte Maß. Sie entgleisen neurotisch und können am Ende vollständig den Kontakt zur Realität verlieren (Psychose). Die Verbiegung der gesunden Lebensgrundeinstellungen zu neurotischen Lebensrollen setzt immer zumindest eine "Trübung" des Erwachsenen-Ichs voraus.
Astrologisch gesehen handelt es sich um die Energien von Steinbock und Jungfrau, die als Bremsen im Tierkreis fungieren und die dafür sorgen, daß die Bäume von Uranus und Neptun nicht in den Himmel wachsen. In Hitlers Horoskop sind nun die Energien von Saturn und Chiron sehr problematisch gestellt.
Chiron steht in einer Opposition zu Mond/Jupiter mit einer Verbindung zu Pluto und bildet keine weiteren Aspekte. Die fehlenden Aspekte zu anderen Horoskop-Energien deuten darauf hin, daß es der (isolierten) Vernunft schwer fällt, Kompromisse zu akzeptieren. Die Chiron-Energie ist bei Hitler gewissermaßen auf eine Mond/Jupiter-Thematik fixiert. Sie wird nicht durch andere Energien des Horoskops in Frage gestellt. Durch diese Konstellation wird also ein Denken, das sich einem kritischen Diskurs stellt, unter Umständen behindert. Dadurch kann es zu verrückten Über- bzw. Untertreibungen kommen (z.B. militärischer Ordnungswahn im körperlich-vitalen Bereich), die dann an anderer Stelle im Leben nach einer Untertreibung als Ausgleich verlangt (z.B. unmoralische Einstellung auf geistig-seelischem Gebiet) oder eben zu ideologischen Überzeugungen (Auserwählung der arischen Rasse), wie sie uns von Hitler bekannt sind.
Die Saturn-Energie ist sowohl über das Quadrat von Uranus zum MC als auch durch die Stellung von Saturn Spitze 11 wassermännisch geprägt. Das sind sehr starke aggressive Stellungen, die, wie gesagt, Hitlers Verfolgerrolle begründen. Andererseits steht auch Neptun neben Pluto mit einem Halbquadrat zum MC und der aufsteigende Mondknoten am MC ist durch seine Aspekte zu Neptun und Priapus sehr neptunisch geprägt. Die beiden Rollen stiftenden Planeten Uranus und Neptun (nach der Transaktionsanalyse) wirken also gegensätzlich auf das Saturn-Prinzip ein. Hitlers Horoskop ist ausgesprochen ambivalent gestellt, was dem Saturn die Aufgabe erschwert, für das rechte Maß zu sorgen.
So haben wir ein Horoskop vor uns, dem die Gefahr droht, daß es die Mitte verliert und (schlimmstenfalls) in irgendeiner Form der Verrücktheit mündet. Daß diese Gefahr zur chaotischen und verfolgerischen Realität wurde, liegt einerseits an den dramatischen Erfahrungen, die Hitler in seinem Elternhaus machen mußte (einerseits zärtliche Verwöhnung durch die Mutter, andererseits sadistisch-harte Bestrafung durch den Vater), zum andern an den verworrenen politischen Verhältnissen am Ende der Weimarer Republik (Wirtschaftskrise), die sich seiner Person als Medium bedienten.
Rolf Freitag, Schule für Psychologische Astrologie in Heiligenhaus, 2015
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