DAS BIN ich (astrologisch)
Rolf Freitag, geb. am 20. 12. 1940 um 0h45 in Wernigerode/Harz
Ich habe erst sehr spät zur Astrologie gefunden. Bis zu meinem 52. Lebensjahr hielt ich sie für einen dummen Aberglauben, und ich habe mit der mir eigenen Hartnäckigkeit (Stierbetonungen) einen derart konsequenten Bogen um sie gemacht, daß ich nicht einmal wußte, wie ein Horoskop aussieht.
Zunächst wollte ich Wissenschaftler werden und Physik studieren. (Jungfrau-AC mit Herrscher Chiron in Haus 11) Als mir das in der damaligen DDR verwehrt wurde, flüchtete ich 1959 in die Bundesrepublik. Inzwischen hatte ich mir in Kopf gesetzt, klassische Musik zu studieren und Pianist zu werden. (Sonne Quadrat Neptun in Jungfrau und Haus 1, dazu Mond in Haus 12 mit Trigon zur Sonne sowie Merkur mit Halbsextil auf Priapus im Skorpion) Da dazu meine Begabung nicht ausreichte, besann ich mich auf eine andere Möglichkeit meiner Jungfraubetonungen und beschloß nunmehr, in den Schuldienst zu gehen.
Doch dabei blieb es nicht. Eine einschneidende religiöse Erfahrung führte meinen Weg in die katholische Kirche, und ich trug mich nun mit der Absicht, das Priesteramt zu ergreifen. (Sonne im Schützen mit genauem Quadrat zu Neptun in Verbindung mit einschlägigen Progressionsstellungen)
Ich absolvierte mein Theologiestudium, zögerte dann aber, ins Priesterseminar zu gehen und lernte in der Jugendarbeit einer Pfarrei meine Frau kennen. Damit machte mein Lebenslauf wiederum eine Kurve. Ich verdiente jetzt mein Geld als Lehrer an einer Berufsschule mit dem Fach Religion.
Dabei ist es im großen und ganzen geblieben, nur kamen im Laufe der Jahre noch zwei Fächer dazu (Politik und Wirtschaft), und ich wurde Beamter. (Der Herrscher meines Sonnenzeichens Jupiter und außerdem Saturn und Uranus stehen im Stier)
Ehe sich das stierische Sicherheitsbedürfnis in meiner Familie jedoch durchsetzen konnte, war mit 29 Jahren noch ein kräftiger Sturm angesagt. (Saturn-Return: Beendigung der Kindheit im astrologischen Sinn) Die Erfahrung mit der schlechten Ausbildungssituation meiner Schüler stachelte meine latente Kampfbereitschaft für die Gerechtigkeit an. (Neptun an der Grenze zwischen Jungfrau und Waage mit Qudarat zur Sonne. Dazu Mars im Skorpion in Opposition zu Uranus und mit Quincunx zu Lilith im Widder in Haus 8)
Zusammen mit anderen Kollegen und mit engagierten Lehrlingen demonstrierte ich leidenschaftlich für eine Verbesserung der Berufsausbildung, griff mehrere Firmen wegen ihrer Mißstände in der Ausbildung öffentlich auf einem Flugblatt an (Merkur im Schützen) und hatte in den nächsten Jahren ein halbes Dutzend Prozesse vor dem Essener Landgericht zu überstehen. Mit genauer Argumentation (Jungfrau-AC mit Herrscher Chiron in Haus 11), aber auch mit viel Glück, das man ja den Schütze-Geborenen nachsagt, konnte ich dieses Abenteuer zu einem guten Ende bringen.
Nun forderte meine Schütze-Sonne ihr Recht, und ich widmete mich in den folgenden Jahren nach der Geburt der Kinder vor allem meiner Familie. (Sonne in Haus 4) Das Schicksal - ich würde lieber sagen: die Vorsehung - wollte es, daß ich gerade an diesem Punkt noch einmal aus der Bahn geworfen werden sollte, und zwar zu einer Zeit, wo ich meinte, das Schlimmste überstanden zu haben. Als meine Frau sich nach meinem 50. Geburtstag von mir trennte (der aktuelle Pluto stand auf meinem Mars im Skorpion), brach für mich eine Welt zusammen.
Dieser härteste Umbruch in meinem Leben wirbelte alles durcheinander. Er setzte aber auch meine intuitive Nachdenklichkeit noch einmal in Gang. (Neptun in Jungfrau) Ich lernte psychologische Zusammenhänge auf neue Weise zu verstehen, kam mit modernen psychologischen Konzepten in Berührung, vor allem mit der Transaktionsanalyse, und fand schließlich auch zur Astrologie, die ich autodidaktisch erlernte. (Jungfrau-AC) Heute nach über 20 Jahren stehe ich auf einem anderen Fundament.
Astrologisch gesehen entwickelte die Krise in der Lebensmitte besonders mein 11. Haus, das Haus der Selbstverwirklichung und Originalität. (Pluto in Konjunktion mit Chiron in Haus 11) Der Kleinplanet Chiron repräsentiert nach meinen Beobachtungen die Jungfrau-Energie und ist insofern mein Geburtsherrscher. Eine Jungfrau/Wassermann-Spannung in Verbindung mit starken neptunischen Energien ist meiner Meinung nach auch eine unabdingbare Voraussetzung für ein astrologisches Interesse.
Auf Grund meiner Veranlagung bin ich gern Lehrer. (Mond in Haus 12 mit Halbsextil zu Chiron und Trigon zur Sonne) Ich wünsche mir, daß ich die Erfahrungen, die ich in den letzten Jahren machen mußte, an andere Menschen weitergeben kann (Merkur im Schützen, MC in den Zwillingen), und zwar an Menschen, die aufgrund ihrer Lebenserfahrung dafür offen sind. Deshalb habe ich die Schule für Psychologische Astrologie in Heiligenhaus gegründet.
Angeboten wird ein Unterricht in kleinen Gruppen bis zu 3 Personen in häuslicher Atmosphäre (Sonne in Haus 4), der sich den Erwartungen meiner Klienten inhaltlich und zeitlich flexibel anpassen soll. Dabei will ich versuchen, eine Brücke zu schlagen (aufsteigender Mondknoten in der Waage sowie Venus mit Halbsextil zur Sonne und im Trigon zu Chiron) zwischen der Astrologie und modernen psychologischen Konzepten, vor allem zur Transaktionsanalyse. Schwerpunkt meiner Beratungstätigkeit ist die Partnerberatung und die Hilfe in Lebenskrisen.
Mir ist aber auch die Verbindung zur christlichen Religion wichtig. (Schütze-Sonne mit genauem Quadrat zu Neptun) Die Wahrheiten (Neptun in der Jungfrau, Mond in Haus 12 mit Halbsextil zu Chiron), für die ich bei meinen Schülern 40 Jahre lang eingestanden bin, haben sich nicht erledigt. Ich meine, daß sie durch die Astrologie auf eine neue Weise praktisch fruchtbar gemacht werden können. Es besteht gerade in den christlichen Kirchen ein Nachholbedarf an Information. Fast alle denken dort so, wie ich selbst einmal gedacht habe. Deshalb bemühe ich mich auch in kirchlichen Kreisen darum, die Vereinbarkeit der Astrologie mit dem christlichen Glauben aufzuzeigen.
Mein Lebenslauf ist also ein Beispiel dafür, wie die einzelnen Energien des Horoskops sich langsam ihr Recht suchen. Anfangs noch isoliert von anderen Persönlichkeitsanteilen, streben sie zunächst für sich allein und in übertriebener Heftigkeit nach Verwirklichung. Am Ende des Lebens schließt sich aber immer mehr der Kreis des Horoskops. Die Persönlichkeitsanteile begrenzen sich gegenseitig und finden einen Weg gemeinsamer und ausgeglichener Realisation. Dieser Weg ist nach meiner Erfahrung immer ein Weg in die Mitte und zur Verinnerlichung. Ich denke, daß das vielleicht auch Ihre Erfahrung ist.