Ist Astrologie beweisbar?
Die Bedeutung von Neptun und Uranus für eine genaue Interpretation
Ich erinnere mich noch an einen Briefwechsel mit dem bekannten Astrologen Peter Niehenke, der seinerzeit sehr für eine statistische Beweisbarkeit der Astrologie eintrat, in dem ich gewissermaßen kopfschüttelnd argumentierte: Das kann gar nicht funktionieren. Meine Argumente waren damals:
-
die Astrologie als ganzheitliche Menschenkunde ist zu komplex für die Überprüfung
einzelner Parameter -
die Freiheit des Menschen reduziert jede Statistik auf Ergebnisse, die nicht mehr
signifikant sind
An der Überzeugung von der Nichtbeweisbarkeit der Astrologie habe ich lange festgehalten. Etwas amüsiert habe ich später die Studien der Gauquelins und erst recht die von Gunter Sachs zur Kenntnis genommen, die meine Skepsis nur bestätigten. Die Ergebnisse waren schließlich mager und ohnedies umstritten.
Danach fiel mir das sehr informative Buch von Dieter Koch "Kritik der astrologischen Vernunft" in die Hände. Koch kritisiert darin die Ansätze von Gauquelin und Sachs. Er bringt aber darüber hinaus mehrere Erklärungen dafür, "warum die Statistik sich an der Astrologie die Zähne ausbeißt" (S.119 ff.). Er spricht z.B. davon, dass die astrologischen Prinzipien nicht voneinander isoliert werden können (ein Horoskop muß immer als Ganzes gedeutet werden), er verweist auf die Ambivalenz von Planetenbedeutungen (z.B. bedeutet für ihn Pluto zugleich Macht und Ohnmacht) und er beschreibt die Mehrdeutigkeit der astrologischen Symbole, die immer zugleich für unterschiedliche Daseinsbereiche (Manifestationsebenen) gelten (Saturn steht beispielsweise für körperliche Anstrengung und für geistige Verantwortung). Schließlich erwähnt er auch die Schwierigkeit, astrologische Inhalte in allgemein verständliche Worte zu fassen.
Ich halte alle diese Ausführungen für gut nachvollziehbar und zutreffend. Es wird damit auch verständlich, daß einer Beweisbarkeit der Astrologie schon im Ansatz fundamentale Schwierigkeiten entgegen stehen. Koch selbst glaubt allerdings nicht, dass damit der Astrologie jede Möglichkeit einer Beweisbarkeit genommen wird. Er relativiert im Folgenden seine eigenen Einwände und fordert eine genauere Denkarbeit bei der Vorbereitung statistischer Untersuchungen (S. 129f).
In seinem Buch polemisiert Koch völlig berechtigt gegen das vorherrschende naturwissenschaftliche Wissenschaftsmodell, das das Kausalitätsprinzip absolut gesetzt hat und seiner Meinung nach unfähig ist, die Wahrheit der Astrologie zu erfassen. Er verweist dafür auf Evidenzerfahrungen von Astrologen und diskutiert in einem ausführlichen Kapitel die Möglichkeit einer "Funktionsweise der Astrologie" am Beispiel der Quantenphysik, der Relativitätstheorie und der Chaostheorie.
Ich bin in der modernen Physik nicht sachverständig genug und kann mir deshalb hier kein Urteil zutrauen. Ich denke aber, selbst wenn die Astrologie aufgrund von Gemeinsamkeiten mit der modernen Physik ein Stück Glaubwürdigkeit gewinnen könnte, so wäre das doch nur eine sehr theoretische Glaubwürdigkeit, die allenfalls philosophisch interessierte Menschen anspricht. Sie würde die Astrologen keineswegs davon entbinden, ganz nüchtern nach dem Fehler zu suchen, warum sie sich einerseits so sicher sind, dass Astrologie ganz praktisch funktioniert und andererseits bisher ein Nachweis dafür nicht erbracht werden konnte.
Hierzu will ich nun im Folgenden einen eigenen Beitrag leisten.
Meine Einstellung zur Beweisbarkeit der Astrologie hat sich allmählich geändert. Ich habe das Thema zunächst nicht weiter bewußt verfolgt und mich darauf konzentriert, mein Verständnis der Astrologie zu vertiefen und Horoskope möglichst nachprüfbar zu interpretieren. Die Exaktheit, die ich im Laufe der Jahre erreicht hatte, wollte ich auch meinen Schülern handwerklich vermitteln. Und so habe ich im Unterricht schließlich sogar ein "Vokabelheft" eingeführt, in das (auf das jeweilige Horoskop bezogen) die Konstellationen mit der zutreffenden Bedeutung eingetragen werden. Astrologie war mir zu einer "Fremdsprache" geworden, die ich für erlernbar hielt. Im Spannungsfeld zwischen Intuition und Rationalität hatte ich mich mehr und mehr auf die Seite der Rationalität geschlagen.
An dieser Stelle ist mir dann bewußt geworden, daß ich damit eine Beweisbarkeit der Astrologie längst unterstellt hatte. Das war der Zeitpunkt, an dem ich mich der alten Frage wieder zuwandte. Aber ich wollte jetzt genauer wissen, was in der Astrologie beweisbar sein könnte und was nicht.
Nach meiner Erfahrung ist es nicht möglich, vom Horoskop auszugehen und Konstellationen zwingend auf bestimmte Deutungen festzulegen. Der wichtigste Grund scheint mir zu sein, daß der HE sein Horoskop immer entweder aus der Elternposition oder aus der Kindposition leben kann, so wie es die Transaktionsanalyse (Thesen)beschreibt. Eine Mond-Neptun-Konstellation könnte also z.B. eine fürsorgliche Hilfsbereitschaft symbolisieren (Elternposition) oder auch eine empfindliche Hilfsbedürftigkeit (Kindposition). Der Astrologe kann nicht wissen, welche Position der HE bevorzugt, zumal die Position sich je nach Situation auch ändern kann, also etwa im Beruf anders gewählt wird als in einer Beziehung.
Nun könnte man für den Versuch eines Beweises natürlich solche Ambivalenzen von vornherein in Rechnung stellen. Das schlägt auch Dieter Koch in seinem Buch vor. Aber es gibt keine Sicherheit, dass der HE entweder die eine oder die andere Position verwirklicht, er könnte diese Energien seines Horoskops ja auch schlicht verdrängt haben. Die Energien kommen ihm dann vielleicht von außen durch seine Umwelt entgegen oder er erlebt sie als psychosomatische Störung (in unserem Beispiel etwa als Magenschleimhaut-Reizung). Das kompliziert eine statistische Untersuchung ganz beträchtlich.
Berücksichtigt werden müssen außerdem aber auch die unterschiedlichen Manifestationsebenen. Das Horoskop gilt schließlich für den ganzen Menschen und der lebt nicht nur auf einer Daseinsebene. Ein Mond-Neptun-Aspekt könnte auf einer körperlich-vitalen Ebene bedeuten, dass der HE sich fürsorglich hegend und pflegend etwa um seine Pflanzen kümmert. Im geistig-seelischen Bereich sorgt er für seine Familie oder z.B. als Betriebsrat für die Angestellten seiner Abteilung. Im spirituell-religiösen Bereich opfert er sich unter Umständen für kranke Mitmenschen auf. Und damit habe ich nur eine Entsprechung (aus der Elternposition) für jede Manifestationsebene genannt! Es wird also sehr schnell deutlich, dass die Astrologie auf diese Weise nicht bewiesen werden kann.
Für jede Konstellation des Horoskops gibt es einfach zu viele Verwirklichungen, die statistisch nicht mehr eingefangen werden können.
Es ist aber noch ein anderer Weg für die Beweisbarkeit der Astrologie denkbar, den Dieter Koch in seinem Buch ebenfalls anspricht: Er erwähnt auf S. 134f. sogenannte Zuordnungstests, allerdings mit großen Bedenken. Ich halte sie aber für machbar und sogar für eine realistische Möglichkeit, der Astrologie eine größere Glaubwürdigkeit zu verschaffen.
Zuordnungstests, wie ich sie mache, gehen nicht vom Horoskop, sondern von einer Person aus, genauer: von bestimmten Charaktereigenschaften einer Person, die bekannt sein müssen. Ich behaupte, dass es für einen Astrologen möglich sein muß, solche Eigenschaften zwingend mit bestimmten Konstellationen des Horoskops in Verbindung zu bringen. So lasse ich z.B. im Unterricht mit fortgeschrittenen Schülern, wenn ein Horoskop interpretiert werden soll, zunächst die erwartete Energie-Verbindung benennen und anschließend im Horoskop aufsuchen.
An dieser Stelle ist es nun angebracht, etwas konkreter zu werden. Die Metagnose, die ich vorschlage, ist schließlich nicht neu, und sie hat leider für die Beweisbarkeit der Astrologie bisher nicht die Ergebnisse gebracht, die sich die Astrologen gewünscht haben. Hierfür muß es einen Grund geben.
Ich bitte hier den Leser um eine gehörige Portion Toleranz, denn die Erklärung, die ich für diesen Mißstand anzubieten habe, ist für Astrologen nicht sehr schmeichelhaft. Kurzum, ich behaupte, die Psychologische Astrologie, wie sie allgemein gelehrt wird, ist einfach nicht präzise genug! Wenn Astrologen einerseits in Beratungen immer wieder von Evidenzerlebnissen berichten und andererseits ein wissenschaftlich nachprüfbarer Beweis für Zuordnungen bisher nicht gelungen ist, können doch nur entweder die Evidenzerlebnisse nicht stimmen oder die Astrologie ist zu ungenau.
Ich behaupte das letztere und bringe hier ein typisches Beispiel: Die Gauquelins haben den Erfolg und die Leistungsfähigkeit an der Marsposition im Horoskop untersucht und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass bei Spitzensportlern der Mars signifikant häufig am AC oder MC steht. Warum aber nicht bei anderen Erfolgsmenschen? Ich würde sagen, weil der Mars mit Erfolg nichts zu tun hat. Er zeigt die Bereitschaft zu Durchsetzung und zu Wettbewerb, der natürlich bei Leistungssportlern im besonderen Maße gegeben sein muß. Für Leistung und Erfolg stehen aber ganz andere Energien.
Ja natürlich, werden die meisten Astrologen mir beipflichten, das ist der Saturn. Ich würde aber entgegnen, der Saturn allein kann es nicht sein. Saturn (Steinbock-Zeichen und das Haus 10) stehen nur für Pflichterfüllung. Ein Beamter z.B. kann mit einer Saturnbetonung sehr zuverlässig seinen Dienst absolvieren. Aber er wird damit keine Karriere anstreben. Wenn es um Leistung und Erfolg geht, will der HE immer etwas Besonderes zur Pflicht hinzufügen und damit geht es um die Verbindung von Saturn mit Uranus (Wassermann-Zeichen und das Haus 11), der den Saturn gewissermaßen unter Strom setzt. Ehrgeiz, Fleiß und Karrierestreben sind daher eine Verbindung der Energien von Steinbock und Wassermann bzw. der entsprechenden Energien nach dem Astrologischen Alphabet. Saturn braucht die Erregung des Wassermann, sonst wird aus Pflichterfüllung kein Ehrgeiz. Ich würde hier überhaupt keine Ausnahme erwarten. Bei besonders erfolgreichen Mitmenschen muß sogar eine Mehrfachbetonung dieser Energien im Horoskop vorliegen oder eine zusätzliche Verstärkung durch Pluto. Pluto (Skorpion-Zeichen und Haus 8) befestigt eine Energie-Verbindung und kann sie dadurch extrem betonen, manchmal bis hin zum Fanatismus.
Im Horoskop gibt es außerdem eine Energie, die Wassermann und Skorpion in sich vereinigt. Das ist die Energie von Lilith, die als Apogäum der Mondumlaufbahn einen exstrem eigenwilligen Drang symbolisiert (Mond, Uranus, Pluto), den man auch mit "Leidenschaft" übersetzen kann. Lilith im Zusammenhang mit der Steinbock-Energie steht damit ebenfalls für Ehrgeiz, Leistung und Erfolg.
Der Leser wird mir (nach diesem Beispiel) vielleicht zustimmen, dass niemand bei statistischen Untersuchungen mit richtigen Ergebnissen rechnen kann, wenn er nur mit Saturn nach Leistung und Erfolg im Horoskop sucht. Astrologen denken hier leider nicht genau genug, und diese Ungenauigkeit ist meiner Meinung nach immer der Grund, warum es bisher nicht gelungen ist, unsere Disziplin glaubwürdiger zu machen.
Die Psychologische Astrologie muß wohl an vielen Stellen nachgebessert werden, die ich hier nur andeuten kann: Ich arbeite z.B. mit 12 Planeten und nehme für Jungfrau-Energie den Kleinplaneten Chiron und für die Stier-Energie den Asteroiden Ceres. Damit habe ich auch auf der Planetenebene ein 12er-System etabliert. Neben Lilith (übrigens nach der Ephemeride von Dieter Koch) verwende ich gleichberechtigt das Mond-Perigäum Priapus als extrem sensiblen Punkt (Mond, Neptun, Pluto).
Ich habe außerdem versucht, die Tierkreis-Energien, die sich in einem Yang-Yin-Rhythmus abwechseln, von den Interpretationen zu reinigen, die nicht zu dem jeweiligen Yang- oder Yin-Charakter passen. Das trifft insbesondere auf Eigenschaften zu, die den Zeichen Schütze (Gerechtigkeit, Bildung, Moral, Spiritualität), Wassermann (Humanität, Freundschaft, soziale Interessen) und Waage (partnerschaftliche Liebe) zugesprochen werden.
Neptun und Uranus haben für mich darüber hinaus noch eine besondere Funktion: Sie sind die zwei Schalter, die zusammen mit den Yang- und Yin-Energien das Horoskop in vier neurotische Rollen strukturieren (Transaktionsanalyse), nämlich in die Rollen von Opfer, Retter, Verfolger und Chaot (Narziß) bzw. in die hinter diesen Rollen stehenden gesunden Lebensgrundeinstellungen von Anpassung (Rücksicht), Hilfe, Normgebung und Selbstdarstellung (Erfindung).
(vgl. den Artikel Was mache ich anders?)
Ich will an dieser Stelle bei dem Beispiel "Ehrgeiz, Leistung und Erfolg" bleiben und die Beweisbarkeit der Astrologie aus Horoskopen erfolgreicher Menschen belegen:
Mahatma Gandhi:
Lilith mit Anderthalbquadrat zum MC
Uranus Halbsextil MC
Alfred Krupp:
Saturn Halbquadrat Uranus
Lilith Sextil MC Trigon Mars (Talentdreieck)
Lilith Sextil MC Quadrat Jupiter
Angela Merkel:
Saturn Konjunktion Lilith in Haus 10
Uranus Quadrat MC
Chiron im Steinbock Grenze Wassermann mit Opposition zu Uranus
(eine Planetenposition zwischen Steinbock und Wassermann enthält beide Energien)
Mondknoten mitten im Steinbock mit Halbsextil zum Mond mitten im Wassermann
(die Position mitten im Zeichen entspricht praktisch dem Zeichenherrscher)
Liz Taylor:
Saturn Quadrat Lilith
Saturn an der Grenze zwischen Steinbock und Wassermann
Johann Wolfgang von Goethe:
Lilith Konjunktion MC
Saturn (mitten im Skorpion am AC) Quadrat Uranus
Herbert Grönemeyer:
Uranus am MC
Lilith mitten im Steinbock
Lilith Halbquadrat Saturn
Mars Grenze Steinbock/Wassermann
Catherine Deneuve:
Lilith Quadrat MC mitten im Skorpion
Saturn Halbquadrat Lilith
Che Guevara:
Uranus Quadrat MC
Lilith mitten im Skorpion Halbquadrat MC
Saturn Halbsextil Lilith
Otto von Bismarck:
Saturn im Wassermann
Lilith Konjunktion Saturn
Lilith Quadrat MC
Napoleon:
Großes Trigon zwischen Pluto mitten im Steinbock, Uranus im Stier und Mars Spitze 11
Saturn mit Halbquadrat auf Mars Spitze 11 (entspricht einer Mars-Uranus-Konjunktion)
Herbert von Karajan:
Uranus am absteigenden Mondknoten mitten im Steinbock
Uranus Trigon MC
Saturn mit genauem 75°-Aspekt (Bilin) zu Uranus
Elvis Presley:
aufsteigender Mondknoten und Venus an der Grenze Steinbock/Wassermann
Venus Opposition Pluto
Lilith mit Halbsextil auf MC und Halbsextil auf Pluto
Uranus mit Sextil zu Saturn im Wassermann
Karl Marx:
Uranus in Haus 10
Lilith Quadrat Saturn
Lilith Opposition MC
Pablo Picasso:
Lilith Quadrat Saturn
Saturn mit Stellium zwischen Haus 10 und Haus 11
(Die Häuserübergänge sind ebenfalls fließend.
Eine Planetenstellung zwischen H10 und H11 verbindet also die Energien von Saturn und Uranus.)
Claudia Schiffer:
Lilith am absteigenden Mondknoten am MC
Uranus Anderthalbquadrat Saturn
Pluto Halbsextil MC
Vladimir Putin:
Lilith und Pluto am MC
Uranus Halbsextil Lilith
Uranus Quadrat Saturn
Alice Schwarzer:
Saturn Konjunktion Uranus am IC Opposition MC
Lilith Halbquadrat Uranus
Pluto Sextil Uranus
Sonne, Merkur und Venus zwischen H 10 und H 11
Pluto Trigon MC
Wolfgang Amadeus Mozart:
Saturn zwischen Steinbock und Wassermann
Saturn Halbquadrat Pluto
Uranus Quadrat MC
Robbie Williams:
Lilith mitten im Steinbock Quadrat MC
Saturn am absteigenden Mondknoten in H 11
Die Beispiele habe ich bewußt aus ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen ausgewählt. Entscheidend war dabei die herausragende gesellschaftliche Stellung der Persönlichkeiten, die sie ohne die oben beschriebene Veranlagung im Horoskop niemals hätten erreichen können. Wir finden bei ihnen immer die Verbindung von Saturn, Uranus und Pluto bzw. vergleichbare Energien und müssen uns dabei gar nicht mit einer relativen statistischen Häufigkeit begnügen. Es gibt nur ganz wenige Ausnahmen, für die sich aber immer auch eine plausible Erklärung finden läßt.
Ein Beispiel hierfür stellt Papst Benedikt XVI. dar. Er hat einen nicht aspektierten Saturn und besitzt nach eigenen Angaben keinen Drang, Karriere zu machen. In der katholischen Kirche zählt aber auch ein solcher Drang nicht. Gefragt ist, neben wissenschaftlichen Qualitäten, vor allem Gehorsam gegenüber der Tradition. Und Papst Benedikt hat in seinem Horoskop ein Großes Trigon zwischen Sonne, Neptun und MC - eine geradezu klassische Stellung für Gehorsam (Anpassung = Neptun, Autorität und Tradition = MC und Wille = Sonne).
Meiner Meinung nach ist ein solcher Zuordnungs-Test durchaus ein Beweis für die Glaubwürdigkeit der Astrologie, denn eine Trefferquote von nahezu 100% kann niemand dem Zufall zuschreiben. Was ich hier am Beispiel von Ehrgeiz, Leistung und Erfolg nachgewiesen habe, würde ich in ähnlich zwingender Form für andere Charaktereigenschaften behaupten: Euphorie ist z.B. eine Verbindung von Mond, Jupiter und Uranus, Depression kommt von Mond, Saturn und Neptun, Stolz von Sonne, Mond (Mondknoten) und Uranus, Beleidigtsein von Sonne, Mond (Mondknoten) und Neptun, Kritik und Rechthaberei stammen von Chiron (Jungfrau) und Uranus, Gerechtigkeit von Venus, Chiron und Neptun, Redseligkeit von Merkur, Jupiter und Uranus, Schweigsamkeit von Merkur, Saturn und Neptun, Vertrauen (Glaube) ist eine Verbindung von Jupiter und Neptun, ein Star stützt sich auf die Energien von Sonne, Venus, Jupiter und Uranus, ein Held auf die Energien von Sonne, Mars, Jupiter und Uranus usw..
Der Ausgangspunkt ist immer die bekannte Charaktereigenschaft. Das Horoskop muß die Möglichkeit für diese Charaktereigenschaft enthalten. Das ist der Beweis. Die Voraussetzung dafür, daß er gelingt, ist aber eine verbesserte Psychologische Astrologie. Dabei habe ich immer wieder festgestellt, dass Uranus und Neptun die entscheidende Rolle für eine genaue Interpretation eines Horoskops spielen.
Rolf Freitag, Schule für Psychologische Astrologie in Heiligenhaus, 2011
Vervielfältigungen mit Angabe des Verfassers gestattet