Das Horoskop der USA

Aus Sendungsbewußtsein Griff nach der Weltherrschaft

4. Juli 1776, 16.47 Uhr Philadelphia USPA

usa

Der Schütze-AC mit genauer Opposition zu Uranus symbolisiert den abenteuerlichen Mut zum Neuanfang, der typisch für den Verlauf der amerikanischen Geschichte ist. Aber er zeigt auch die Gefahr einer rücksichtslosen (Uranus) Kampfbereitschaft (AC), wenn es den amerikanischen Interessen (Chiron als Herrscher der Jungfrauenergie im Widder) entspricht. In diesem Fall steht die Schütze-Energie für ein ungeduldiges und leichtsinniges Vorpreschen und in Verbindung mit der AC-Achse (Widder) auch für Krieg, der dann natürlich im Namen der Freiheit geführt wird (Opposition Uranus). Die aggressive Widder-Energie wird dabei durch das Quadrat, das der Mars in Haus 7 mit Lilith bildet, verstärkt.

Im normalen Alltag der USA erlebt man als Entsprechung für AC im Schützen Opposition Uranus vor allem die unbegrenzte (Schütze) Vorliebe (Haus 7) der Amerikaner für den Wettbewerb (AC), den sie auf alle nur möglichen und unmöglichen Gelegenheiten ausdehnen und der im gesellschaftlichen Rahmen auch erklärt, warum die USA der unbeirrbare Vorreiter der freien Marktwirtschaft sind. Die Schütze-Energie steht dann für die Chance, die jedem Bürger im Wettbewerb gegeben werden muß.

Ceres (Stier-Energie) auf 8°41 Fische steht im genauen Quadrat zu Uranus und zum Schütze-AC. Damit wird sehr deutlich der rücksichtslose (Uranus) Kampf (AC) um Besitz und Land (Ceres) angesprochen, der typisch für das Entstehen der amerikanischen Nation gewesen ist, aber auch heute noch das Verhalten der amerikanischen Außenpolitik prägt. Die Stellung im Fische-Zeichen gibt zusätzlich einen Hinweis darauf, daß dieser Kampf sehr verborgen, heimlich und raffiniert erfolgen kann und oft in einer Weise, daß die USA im Gewand des Helfers (Ceres in Fische) auftreten, in Wirklichkeit aber das betreffende Land ausrauben und sich untertan machen wollen.

Dieses T-Quadrat symbolisiert auch ganz grundsätzlich die USA als das Land des Materialismus, wo sich letztlich alles um Geschäft und Profit dreht und jedermann davon träumt (Fische), einmal Millionär zu werden. Ceres in den Fischen mit Quadrat zu Uranus und zum Schütze-AC kann auch kurz und treffend interpretiert werden als eine Gier (Ceres Quadrat Uranus), die illusionär (Fische) und grenzenlos vorwärtsstürmt (Schütze-AC). Die Kritik von einigen amerikanischen Politologen, daß sich das amerikanische Imperium bereits überdehnt habe und an dieser Expansion zugrunde gehen könne, wird durch diese Energieverbindung plausibel.

Außerdem zeigt diese Konstellation die für die USA typische Verbindung von Reichtum (Ceres Quadrat Uranus) und Religion (Schütze-AC in Verbindung mit der Fische-Energie über Ceres). Die USA sind das einzige kapitalistische Land, in dem die Religion eine dominante Rolle spielt. Es ist z.B. unmöglich, als amerikanischer Präsident gewählt zu werden, wenn nicht zuvor ein ausdrückliches Bekenntnis zum Glauben abgelegt worden ist. Hier hat die von Johannes Calvin gelehrte Theologie der Vorherbestimmung (Prädestination) Pate gestanden, die Wohlstand zum Kennzeichen göttlicher Erwählung erklärt hat. Etwas überspitzt könnte man sagen, daß die USA Reichtum und Erfolg zur Religion gemacht haben.  

Saturn in der Waage bedeutet zunächst, daß Fairness (Waage) sehr ernst (Saturn) genommen wird. In amerikanischen Schulen ist es z.B. undenkbar, daß Schüler bei Klassenarbeiten voneinander abschreiben. Die Lehrer können sich diesbezüglich die Aufsicht sparen, weil jeder verinnerlicht hat, daß Mogelei ein unfaires Verhalten gegenüber den Mitschülern ist. Auch beim Sport wird jeder, der sich Mühe (Saturn) gibt, von den anderen akzeptiert (Waage), ganz gleich, welche Leistungen er erbringt. Dahinter steht die amerikanische Überzeugung, daß Wettbewerb unter fairen Bedingungen die beste Methode ist, eine Gesellschaft zu entwickeln.

Da aber Saturn an der Spitze des 11. Hauses (Wassermann) steht, wird hier einerseits ein rebellisches Verhalten angesprochen (das grundsätzlich möglich ist und sich vor allem in der Außenpolitik zeigt, wo sich die USA nur ungern in internationale Institutionen einbinden lassen), andererseits aber auch - wenn es um ehrgeizige, selbst gesteckte nationale Ziele geht - eine Haltung der Zielstrebigkeit und des Fleißes (auch der Härte gegen sich selbst), die unbedingt zur amerikanischen Wesensart gehört.

Es wird mit dieser Konstellation aber auch eine Erfolgsorientierung beschrieben, die sich rebellisch keine Einschränkungen auferlegen läßt. Erfolg wird zu einem letzten Maßstab auch über moralische Prinzipien nach der Devise: Wer Erfolg hat, ist im Recht.

Da die Sonne der USA im Krebs steht und mit Saturn in Waage Spitze Haus 11 ein Quadrat bildet, drückt sich in dieser Konstellation auch der patriotische Wille (Sonne in Krebs) aus, daß Amerika zuerst (Quadrat) kommt, und alles, was Amerika Erfolg (Saturn Spitze 11) bringt, auch gut für die Welt (Waage) ist.  

Da das MC (als weiteres Saturn-Prinzip) in der Jungfrau in der Nähe von Neptun Konjunktion Lilith steht, wird hier noch einmal die Leistungsbereitschaft (MC Konjunktion Lilith) betont und durch die Jungfrau-Energie auf die Arbeit bezogen. Wer hart arbeitet, bringt es zu etwas, unter Umständen vom Tellerwäscher bis zum Millionär - auch das ist ein amerikanischer Glaubenssatz, gewissermaßen die Quintessenz des "American Dream" (Neptun Konjunktion Lilith).

Die Stellung von Neptun neben Lilith (nach meiner Astrologie eine Kombination von Mond, Uranus und Pluto) widerspricht nur scheinbar dieser Zielstrebigkeit. Astrologisch gesehen haben wir es an diesem Punkt im Horoskop zwar mit dem größten psychologischen Gegensatz (Neptun/Uranus) zu tun, aber dieser Gegensatz kann durchaus auf eine Art gelebt werden, daß aus einer hintergründigen und uneingestandenen Angst zu versagen, die Leistungsbereitschaft (Lilith am MC) geradezu fanatisch übertrieben gelebt wird.

Das gleiche gilt für das Anderthalbquadrat von Saturn Spitze 11 zur Konjunktion Mond/Priapus. Da sich diese Konjunktion an der Grenze vom Wassermann- zum Fische-Zeichen befindet, haben wir es hier geradezu mit der klassischen Konstellation für Angst zu tun. Ein ambivalent gestellter Saturn, der zugleich uranisch und neptunisch geprägt ist, bedeutet entweder Unterwürfigkeit (Kindposition) oder Unterwerfung (Elternposition). In Verbindung mit der Sonne im Krebs läßt sich demnach die geschlossene Energie-Verbindung Sonne-Saturn-Mond/Priapus in der Weise interpretieren, daß der Wille (Sonne) der amerikanischen Nation (Krebs) darauf gerichtet ist, über andere Völker (Waage) zu bestimmen. Auf Grund ihrer Entstehungsgeschichte wird diese Nation wahrscheinlich von einer tief sitzenden Existenz-Angst (Ceres in den Fischen) getrieben. Sicherheit gewinnen die USA nur als unbestrittener Hegemon der ganzen Welt. Sie sind nicht in der Lage, anderen Völkern auf Augenhöhe zu begegnen.

Lilith neben Neptun in Jungfrau steht ansonsten für geniale Erfindungen, die die Amerikaner vor allem im technisch-wirtschaftlichen, kommunikativen und militärischen Bereich hervorgebracht haben. Gerade für den militärischen Bereich geben die USA im Haushalt gewaltige Summen aus. Diese Konstellation symbolisiert andererseits aber auch ein pragmatisches Vorgehen in allen Lebenslagen (im Zusammenhang mit Chiron im Widder), wofür die USA von den Europäern oft bewundert werden. Die Kompetenz (Chiron) muß sich praktisch bewähren (Widder) und Erfolg bringen (Saturn Spitze 11), alles andere ist für einen Amerikaner nicht überzeugend. Prüfungen und Zertifikate sind für ihn zweitrangig.

Wenn das neptunische auf das uranische Prinzip trifft, kann das Leben allerdings auch völlig entgleisen. Mit dieser Konstellation sind auf geistigem Gebiet Überzeugungen (Lilith in der Jungfrau) angesprochen, die mit Neptun im Hintergrund sehr illusionär werden können oder aber einen quasi-religiösen, ideologischen Charakter bekommen. Insofern symbolisiert die Quadratur zwischen Neptun/Lilith in der Jungfrau und Mars in den Zwillingen den für Amerikaner typischen Glauben an den Wettbewerb (Mars). Auch die amerikanische Einstellung zur Arbeit, die in der Überzeugung des Selfmademan gipfelt, dass jeder, der sich anstrengt (Lilith am MC), in den USA zu Wohlstand (Ceres mit Quadrat zu Uranus und AC) kommen kann, entspricht genau einer solchen Ideologie. Sie ist aber durch die geschichtliche Erfahrung eindeutig widerlegt worden.

Die Amerikaner halten trotzdem an diesem Glaubenssatz fest, ja sie vertreten ihn sogar äußerst kämpferisch (Quadrat zu Mars in den Zwillingen und Quincunx zu Chiron im Widder), indem sie behaupten, daß im wirtschaftlichen und militärischen Erfolg des amerikanischen Lebensstils ein Beweis für die religiöse Auserwähltheit ihrer Nation zu sehen ist. Hier ist auch die Ursache des Schwarz-Weiß-Denkens zu suchen, in dem sich ebenfalls eine typisch amerikanische Eigenart zeigt. In Verbindung mit dem stark ausgeprägten Patriotismus (Sonne im Krebs Spitze 8) liegt sogar die verquere Überzeugung nahe (Neptun/Lilith in der Jungfrau), daß sich Amerika für das auserwählte Land der Neuzeit hält - gewissermaßen "God's own country" - das berufen ist, die Menschheit zu Freiheit und Demokratie zu führen. Wer gegen den American way of life ist, verspielt sein Glück und wird damit auch zu einem Feind Gottes.

Am Beispiel der Quadratur Neptun/Lilith in der Jungfrau und Mars in den Zwillingen wird also deutlich, wie weit das Leben unter uranischem Einfluß auseinandergerissen werden kann. Praktische Intelligenz und ideologische Verblendung sind mit dieser Konstellation offensichtlich gleichzeitig möglich. Andererseits bezeichnet der Spannungsaspekt in dieser Energieverbindung auch den Konflikt zwischen Denken und Handeln. In vielen Fällen handeln (Mars) die Amerikaner absolut nicht nach ihren eigenen Überzeugungen (Neptun/Lilith in der Jungfrau), die sie zuvor lauthals verkündet haben (Schütze-AC). Hier ist also die astrologische Erklärung für die Haltung der Heuchelei zu suchen, die der USA in ihrer Politik zu Recht immer wieder vorgeworfen wird.

Saturn in der Waage Spitze 11. Haus steht im recht genauen Quadrat zur Sonne im Krebs und 8. Haus. Hier droht eine ernste Gefahr, die sich im Zusammenhang mit dem terroristischen Anschlag vom 11. September 2001 ganz greifbar zeigt: Die Sachlichkeit und Nüchternheit (Saturn) in der Politik (Waage) könnte eigenwillig und rebellisch (11. Haus) verlassen werden, wenn es der Patriotismus (Sonne im Krebs Spitze 8. Haus) scheinbar verlangt. In diesem Fall ist man bereit, sehr selbstherrlich (Mondknotenachse in Löwe/Wassermann in Verbindung zu Uranus) und vorschnell (aufsteigender Mondknoten Spitze 9 mit Halbsextil zu Jupiter) zu handeln (aufsteigender Mondknoten mit Halbquadrat zu Mars und im Trigon zum Schütze-AC) und sich dabei auch von der Völkergemeinschaft bzw. der UN nicht bremsen zu lassen. Die Verbündeten von gestern (Saturn in Waage) werden dann unter Umständen die Feinde von heute (Uranus am DC), gegen die man mit großer Konsequenz und Härte (Saturn Spitze 11 in Waage und Mars im 7. Haus mit Quadrat zu Lilith) vorgehen muß.

Die Amerikaner haben offensichtlich ein Problem mit der Saturn-Energie, weil Saturn einerseits mit dem Uranus-Prinzip (Haus 11), andererseits mit dem Neptun-Prinzip (Priapus Anderthalbquadrat zu Saturn, MC Konjunktion Neptun) verbunden ist und Lilith ebenfalls am MC steht. Hilfsbereitschaft und Unterdrückung gegenüber anderen Staaten wechseln deshalb oft unvermittelt einander ab und geben der amerikanischen Politik etwas Irrationales und Unberechenbares. Die Konstante scheint aber darin zu liegen, daß immer eine Politik angestrebt wird, die für Amerika von Nutzen ist. Es gilt der arrogante (Mondknoten mit Halbquadrrat zu Lilith und Mars) Grundsatz: Was gut ist für Amerika, ist auch gut für die Welt.

Die Heimatliebe ist in Amerika tief verwurzelt (Venus im Krebs und Mond mit genauem Halbsextil zu Pluto). Man läßt sich für die Traditionspflege sehr viel einfallen - aber der Patriotismus hat auch seine pathologischen Züge, die bis in den Verfolgungswahn reichen. Mit dafür verantwortlich, daß es diese Möglichkeit überhaupt gibt, ist die Stellung des Mondes an der Grenze zwischen Wassermann- und Fische-Zeichen in genauer Konjunktion mit Priapus (Mond, Neptun und Pluto) und mit Anderthalbquadrat zu Saturn in Waage Spitze 11. Bei dieser Mondstellung vermischen sich nämlich sehr direkt (wie auch im Jungfrau-Zeichen) das uranische und das neptunischen Prinzip. Da diese Energieverbindung nur äußerst schwierig in einer echten Balance gelebt werden kann, droht die Gefahr, daß Uranus oder Neptun allein das Handeln bestimmen, wobei die entgegen stehende Energie (neurotisch) aus dem Hintergrund wirkt. Für die USA ist eine extrem aggressive (Uranus) Politik (Waage) typisch, die aber idealistisch (Neptun) begründet wird, indem die USA sich als das Land der Freiheit und Demokratie darzustellen versuchen.

Die Energie an den Zeichenübergängen entspricht qualitativ immer einer Konjunktion der beiden benachbarten Zeichen. Der Mond an der Grenze zwischen Wassermann und Fische mit Halbsextil zu Pluto hat demnach eine Uranus/Neptun-Konjunktion im Gepäck, was sehr deutlich den bis heute andauernden amerikanischen Traum (Mond/Neptun) von der großen Freiheit (Uranus) symbolisiert. Andererseits verleiht ihm diese Stellung durchaus geniale Fähigkeiten vor allem im Kommunikationsbereich (Haus 3), sie kann aber auch (im Zusammenhang mit der Stellung von Sonne, Jupiter und Venus im Krebs-Zeichen zu einem verrückten und maßlosen (Jupiter) Stolz auf Amerika verführen.

Jupiter in Konjunktion mit Venus im Krebs-Zeichen an der Spitze des 8. Hauses symbolisiert den expansiven Drang (Jupiter) der amerikanischen Politik (Venus im Krebs). Es werden mit einer gewissen Naivität (aber durchaus mit großem Geschäftssinn) die "Segnungen" der amerikanischen Ziviliation - von der Demokratie bis zu Coca-Cola und McDonald's - den übrigen Ländern der Welt geradezu aufgedrängt (Schütze-AC), was in der Konsequenz zu einem "Kultur-Imperialismus" geführt und das Bild vom "häßlichen Amerikaner" geprägt hat.

Da sich der Mond in genauer Konjunktion mit Priapus befindet (nach meiner Astrologie eine Kombination von Mond, Neptun und Pluto), wird hier auch die Hilfsbereitschaft angesprochen, die einen starken Zug im amerikanischen Wesen ausmacht. Allerdings manifestiert sich diese Hilfsbereitschaft vor allem privat und freiwillig (Mond und Priapus stehen noch im Wassermann) durch Spenden und die Gründung von Stiftungen, während andererseits ein großes Mißtrauen gegenüber einem staatlichen Engagement besteht. Der Sozialstaat nach europäischem Vorbild wird strikt abgelehnt.

Diese Konstellation symbolisiert aber auch innerhalb der Opfer-Rolle (gerade durch ihre problematische Stellung zwischen Wassermann und Fische) eine fast panische Angst innerhalb der amerikanischen Gesellschaft, wie sie (in der Kompensation) im geradezu hysterischen Kampf gegen den Terrorismus ins Auge fällt. Diese Angst (letztlich die Angst der Gewinner vor den Verlierern in der Gesellschaft) ist die Kehrseite der rücksichtslosen Aggressivität (Uranus Opposition AC), mit der die amerikanische Nation ins Leben getreten ist. Andererseits wird aber auch die Angst zum Motiv für eine fortwirkende und sich weiter steigernde Aggressivität in der Politik, um mehr Sicherheit zu gewinnen. So entsteht ein Teufelskreis, der die Ideale der USA, mit denen sie einmal gegründet worden war, nämlich die Ideale von Freiheit und Demokratie, mehr und mehr untergräbt.

Pluto steht an der Grenze zwischen dem Steinbock- und dem Wassermann-Zeichen in Opposition zu Merkur. Wir haben es hier mit dem Unabhängigkeits-Horoskop zu tun, das die Trennung der USA vom Mutterland England astrologisch symbolisiert. Insofern haben Merkur und Pluto eine intensiv widerspenstige (Steinbock/Wassermann) Stellung, was noch durch das Halbquadrat von Merkur zu Uranus und die Stellung von Saturn Spitze 11 unterstrichen wird. Bei der Geburt der USA stand die Rebellion Pate.

Andererseits bedeutet diese Konstellation aber auch enormen (Pluto) Ehrgeiz (Steinbock/Wassermann) für wirtschaftliche und geschäftliche Angelegenheiten (Pluto zwischen 2. und 3. Haus, Merkur bezeichnet ebenfalls Handel und Verkehr). Da aber das Merkur-Prinzip mit Uranus in Verbindung steht, fehlen für geschäftliche Aktivitäten die moralischen Grundsätze (Saturn/Neptun). Das erklärt die typisch amerikanische Überzeugung, daß der Zweck die Mittel heiligt oder wirtschaftlich ausgedrückt: Wer Erfolg (Saturn/Uranus) hat, ist im Recht. Der wirtschaftliche Erfolg wurde im Puritanismus am Ende sogar zum Zeichen göttlicher Auserwählung, womit die christliche Botschaft - in typisch wassermännischer Art - auf den Kopf gestellt wurde.

Die Mondknotenachse in Löwe/Wassermann Spitze 9 mit Spannungsaspekten einerseits zu Neptun/Lilith in der Jungfrau und andererseits zu Mars in Haus 7 zeigt eine eher liebenswerte Seite des amerikanischen Wesens, nämlich die geradezu geniale (Neptun/Lilith) Veranlagung zu Spontaneität, Unterhaltung und Show, etwa in Musicals, in der Pop-Musik, aber auch in Verbindung mit dem Film (Neptun). Hollywood liegt nicht zufällig in den USA. Negativ gesehen verbindet sich mit diesen Konstellationen der Hang zum Star-Kult (Löwe-Energe in Verbindung mit Lilith/Neptun) und ganz allgemein eine Blindheit gegenüber allen Übertreibungen der Selbstdarstellung (Chaotik).

Das amerikanische Horoskop, so wie es wohl die Mehrheit der US-Bevölkerung realisiert, wird von Uranus und nicht von Neptun beherrscht. Es bekommt damit eine deutlich ausgeprägte Yang-Lastigkeit, was einerseits zu einem extrem extrovertierten Leben führt und andererseits die Werte des Lebens auf einer oberflächlichen materialistischen Ebene fixiert. Es dreht sich letztlich alles um Geld, Status und Macht.

Das drückt sich z.B. auch in der Art des Sprechens aus. Das amerikanische Englisch wird von einem schleppenden, fast seelenlosen Ton bestimmt (Mond Konjunktion Priapus mit Anderthalbquadrat zu Saturn), bei dem aber im Hintergrund ein verhaltener Zorn (Lilith Konjunktion Neptun am MC mit Quadrat zu Mars) mitschwingt. Im Gesang der Pop-Musik spricht sich dagegen voller Begeisterung und in teilweise sehr zu Herzen gehenden Melodien der (unerfüllte) Traum (Neptun) der amerikanischen Seele aus.

So bilden Alltags-Sprache und Gesang in den USA einen auffallenden Gegensatz, wodurch sehr anschaulich für den, der hören kann, die Dominanz von Uranus auf Kosten von Neptun sichtbar wird, dem lediglich zugestanden wird, die Sehnsucht nach einer besseren Welt im Medium der Musik (oder im Film) auszudrücken.

Nimmt man den Schütze-AC mit der Opposition zu Uranus als besonders signifikante Konstellation, dann wird unmittelbar einsichtig, daß die USA als das Land der unbegrenzten Möglichkeiten gelten. Aber eben auch als ein Land hemmungsloser Konkurrenz und großer Rücksichtslosigkeit und damit als ein durch und durch kapitalistisches Land, dem es schwer fällt, seine Grenzen zu akzeptieren (Saturn Spitze 11). Im Vordergrund des amerikanischen Lebens stehen die uranischen Lebensgrundeinstellungen von Selbstdarstellung (Erfindungsgabe) und Veränderungswillen (Erfolg), was aber auf Kosten von Verzichtsfähigkeit und Solidarität geht und im Extrem zu Chaotik (Verrücktheit) und aggressiver Verfolgung (Krieg) führt.

Die Amerikaner haben es nie als notwendig angesehen, die sozialen Probleme ihres Landes zu lösen. Schuld daran waren eben die "unbegrenzten Möglichkeiten" dieses Kontinents. Wer sich in einer schlechten sozialen Lage befand, hatte immer die Möglichkeit, irgendwo von neuem anzufangen, das Land war schließlich groß genug. Amerika ist deshalb ein soziales Entwicklungsland geblieben, vor allem was das soziale Engagement des Staates anbelangt. Nachbarschaftsgeist und Hilfe von Mensch zu Mensch sind vielleicht stärker ausgeprägt als im alten Europa, es besteht aber ein grundlegendes Mißtrauen gegenüber einem Sozialstaat und der damit unvermeidlich verbundenen Bürokratie.

Soziale Forderungen von seiten der Unterschicht (etwa die Forderung nach einer allgemeinen Krankenversicherung) werden gern mit dem Etikett "Sozialismus" kritisiert und abgelehnt. Der Amerikaner versucht weitgehend ohne Hilfe des Staates auszukommen. Er ist stolz darauf, ein Selfmademan zu sein, was sich übrigens unter anderem auch in dem unausrottbaren "Rechtsanspruch des freien Amerikaners" auf eigenen Waffenbesitz ausdrückt.

Amerika ist ein Land großer gesellschaftlicher Gegensätze (Uranus). Reichtum und Armut, Macht und Ohnmacht prallen hier stärker und unvermittelter aufeinander als in Europa, wo mehr der soziale Ausgleich (Neptun) gesucht und vom Staat (Saturn) organisiert wird. Allerdings sollten sich die Europäer schon eingestehen, daß sie in der Vergangenheit von der Stärke der USA politisch und wirtschaftlich profitiert haben. Jetzt, wo die Expansionsmöglichkeiten innerhalb der USA erschöpft sind und sich die Verhältnisse in der übrigen Welt und ganz besonders im Nahen und Mittleren Osten zugespitzt haben, tritt die USA als Führungsmacht des Kapitalismus die Flucht nach vorn an und versucht eine neue Weltordnung mit Gewalt zu etablieren, was den Europäern etwas zu weit geht. Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß auch die USA-kritischen Länder Europas den Neoliberalismus vertreten, die USA als ihre Führungsmacht ansehen und keineswegs zu einer wirklich anderen Politik etwa gegenüber der 3. Welt bereit sind.

Hinzu kommt in den USA ein starker Mangel an Selbstkritik (Neptun/Lilith in Jungfrau), was die eigenen ungerechten Machenschaften anbelangt, vor allem im Umgang mit den Entwicklungsländern und bei der Unterstützung diktatorischer Regime. Die USA können es sich einfach nicht vorstellen, daß sie im Ausland mit Grund gehaßt werden und daß es gerade im arabischen Raum durchaus Länder gibt, die Amerika zu einer imperialistischen "Achse des Bösen" zählen. Auf die Frage "Warum hassen sie uns?" gab man in den USA die bezeichnende Antwort: "Weil wir so großartig sind!" Das ist der selbstgerechte Hintergrund, der in den USA jede Kritik am Amerikanismus abprallen läßt.

Beim Angriff auf das World Trade Center am 11. September 2001 um 8.45 Lokalzeit stand der aktuelle AC gemeinsam mit dem aktuellen Merkur genau an der äußerst problematischen Stelle des Radix-Saturn Spitze 11 mit Quadrat zur Radix-Sonne. Außerdem bildeten der Transit-Saturn ein Trigon zum Radix-Saturn und der Transit-Pluto ein Sextil zum Radix-Pluto. Beide Transite waren äußerst genau. Die übermittelte Botschaft (Merkur) wurde von den USA dahingehend verstanden, daß sie einen weltweiten Kampf gegen den Terrorismus führen müssen, den sie inzwischen mit dem Krieg im Irak und in Afghanistan auch entschlossen begonnen haben. Aber das dürfte ein Irrtum mit weitreichenden Folgen sein. Die gemeinte Botschaft wird viel eher in der Richtung liegen, daß die USA - das Land der unbegrenzten Möglichkeiten - jetzt lernen sollen, gesellschaftlich und politisch genau jene Grenzen (Saturn) zu akzeptieren, die sie bisher rebellisch (Saturn Spitze 11 in der Waage) abgelehnt haben.

Zur Politik der USA empfehle ich einen Artikel von Werner Rügemer: Die Wertegemeinschaft.

In dieselbe Richtung weist ein Artikel, der die Sicht von Noam Chomski über die USA erklärt.

Ein düsteres Bild der USA zeichnet KenFM mit seinem Beitrag "Die DNA der USA"

Nachtrag 2020

Inzwischen habe ich einen Artikel zum Einsturz des World-Trade-Center gelesen, der mich sehr nachdenklich gemacht hat. Es könnte auch so gewesen sein. Und den USA könnte man durchaus zutrauen, diese Schandtat selbst inszeniert zu haben. In diesem Fall muß der Aspekt des Transit-Merkur auf den Radix-Saturn Spitze 11 so gelesen werden:  Die USA senden eine Botschaft (Merkur) an die Völker der Welt (Waage), daß sie bereit sind, die Völker zu unterdrücken (Saturn Spitze 11). Sie werden sich ihre Führungsmacht von niemandem streitig machen lassen. Die USA wären dann nicht in der Opferposition, sondern würden aus der Verfolgerposition operieren. Den Link finden Sie hier: Das Weltverbrechen

Rolf Freitag, Schule für Psychologische Astrologie in Heiligenhaus

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