Das Horoskop von Carola Rackete

Seenotretterin oder humanitäre Schleuserin?

geb. am 8.5.1988 in Preetz, Zeit unbekannt

Die Tat der Kapitänin der See-Watch 3, die im Mittelmeer 40 Migranten an Bord genommen und nach Europa gebracht hat, ist umstritten. Sie hat es abgelehnt, diese Afrikaner nach einem nahegelegenen Hafen an der afrikanischen Küste zurückzubringen und ist gegen die Anordnung des italienischen Innenministers Salvini in italienisches Hoheitsgebiet gefahren und hat ebenfalls entgegen einem Verbot den Hafen von Lampedusa angesteuert. Sie beruft sich bei diesen Rechtsverstößen auf die Menschenrechte, die Sie dazu verpflichten, Menschen in Seenot zu retten und zu einem sicheren Hafen zu bringen.

Für einen Astrologen ist es zunächst naheliegend, sich das Horoskop dieser Kapitänin anzusehen. Die genaue Geburtszeit ist leider unbekannt, so daß keine Häuser eingezeichnet werden können. Auch die Mondstellung ist unsicher. Man nimmt in einem solchen Fall die Zeit von 12.00 Uhr mittags, von der der Mond allerdings um etwa 6° nach rechts oder links abweichen kann. Aspekte zum Mond lassen sich deshalb nicht einzeichnen. Die übrigen Aspekte sind aber in Ordnung. Man erhält in etwa ein halbes Horoskop, das durchaus sehr aussagekräftig ist.

Wie sollte man nun vorgehen? Ich halte es mit meinen Astrologie-Schülern so, daß wir erst einmal die Eigenschaften sammeln, die Frau Rackete zugeordnet werden können, soweit uns ihr Verhalten in den Medien beschrieben wurde. Im einzelnen sind das:

  • eine enorme Hilfsbereitschaft
  • ein besonderes Engagement
  • großer Mut
  • Abenteuerlust
  • ein großes Selbstbewußtsein
  • eine rebellische Veranlagung

Diese Eigenschaften müssen sich in dem Horoskop auffinden lassen, ansonsten würde die Astrologie nicht funktionieren, und sie finden sich dort auch:

Hilfsbereitschaft wird nach meiner Astrologie ganz allgemein durch eine Energieverbindung von Neptun (Fische, Haus 12, Priapus) mit den Yin-Energien des Horoskops (Elemente Erde und Wasser) ermöglicht. Im Horoskop von Frau Rackete hat Pluto ein Sextil zu Neptun (intensive Hilfe), Neptun befindet sich im Steinbock-Zeichen (Hilfe innerhalb einer Institution), Ceres (Stier-Energie) bildet eine Konjunktion mit Priapus in Fische (Versorgung) und der aufsteigende Mondknoten steht in Fische. Das ist wahrlich sehr viel an Hilfsbereitschaft. Eventuell befindet sich auch der Mond ungefähr an der richtigen Stelle und bildet dann eine Spannungsfigur zu Neptun und Pluto (extrem fürsorgliche Hilfe).

Ein besonderes Engagement wird durch die Stellung von Jupiter neben der Sonne mit Opposition zu Pluto im Skorpion symbolisiert.

Den großen Mut finden wir durch die Stellung von Mars im Wassermann mit Halbsextil zum aufsteigenden Mondknoten (Sonne + Mond). Ein Halbsextil wirkt immer sehr stark.

Die Abenteuerlust wird durch die Konjunktion von Jupiter mit der Sonne erklärt, die Frau Rackete gewissermaßen zu einer Schütze-Persönlichkeit macht. Und da der Jupiter auch noch eine 105°-Verbindung (Trilin) zu Lilith (Mond, Uranus und Pluto) im Löwen besitzt, wird dadurch auch die Begeisterungsfähigkeit und Motivationskraft von Frau Rackete deutlich.

Die Sonnen-Energie ist im Horoskop ambivalent gestellt, dh sie ist sowohl mit der uranischen Energie verbunden (Lilith im Löwen) als auch mit der neptunischen (aufsteigender Mondknoten in Fische). Ganz allgemein läßt sich eine solche Ambivalenz als ungewöhnliches Selbstbewußtsein deuten.

Die rebellische Veranlagung zeigt sich in der Konjunktion von Saturn mit Uranus und zusätzlichem Trigon zur Lilith (Mond + Uranus + Pluto), wobei diese Energie auch noch ein Anderthalbquadrat zu Sonne und Jupiter bildet.

Ergänzend fällt im Horoskop auf, daß Frau Rackete einen eigensinnigen Verstand besitzt (Chiron mit Sextil zu Lilith) und offensichtlich großen Wert auf Beliebtheit legt (Energieverbindung von Jupiter, Venus und Pluto). Ihre Stier-Betonungen in Verbindung mit der Fische-Energie sprechen für Nervenstärke.

Soweit eine kurze Interpretation. Das Horoskop spiegelt also das spektakuläre Handeln der Kapitänin Carola Rackete wider. Wie sollte man es aber politisch bewerten? Ich habe mich bemüht, bei der Interpretation keine Vorverurteilung einfließen zu lassen. Lediglich der Begriff "Rebellion" könnte als Vorwurf mißverstanden werden. Er ist es aber nicht, denn auch ein rebellisches Verhalten kann mitunter geboten erscheinen, nämlich dann, wenn die Verhältnisse unerträglich geworden sind und anders keine Abhilfe geschaffen werden kann. Ein solches Verhalten sieht selbst das deutsche Grundgesetz in Art. 20.4 als legitim vor, indem es dort heißt:

"Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung (gemeint ist der Rechtsstaat) zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist."

Die politische Bewertung hängt meiner Meinung nach von dem Verständnis der Steinbock-Energie ab, die bezeichnender Weise bei Frau Rackete auch ambivalent gestellt ist: Neptun befindet sich hier im Steinbock und Uranus steht in Konjunktion mit Saturn. Bei Ambivalenzen droht immer ein ungewöhnliches Verhalten und das kann unter Umständen auch grundverkehrt sein.

Die Steinbock-Energie fordert meiner Meinung nach "Funktionalität" ein und sie steht dadurch in direktem Gegensatz zu Uranus (Eigenwilligkeit) und Neptun (Mitmenschlichkeit). Die Spannung dieser drei Energien fällt im Horoskop von Frau Rackete geradezu ins Auge. Es ist nun so, daß sowohl durch eine Übertreibung der Eigenwilligkeit als auch durch eine Übertreibung der Mitmenschlichkeit die Funktionstüchtigkeit eines Systems überfordert werden kann. Und genau darauf macht die Steinbock-Energie aufmerksam. Es geht also letztlich immer um eine ausgeglichene Balance dieser drei letzten Energien im Tierkreis.

Ich behaupte nun, daß Frau Rackete bei ihrem Handeln durch eigenwillig durchgesetzte (Mars in Wassermann) Mitmenschlichkeit (Helferstellungen im Horoskop) die Stabilität einer Ordnung (Saturn) gefährdet hat. Das muß nun allerdings nachvollziehbar begründet werden. Dafür will ich hier mehrere Argumente anführen:

  • die sogenannten Flüchtlinge in den Booten sind keine Flüchtlinge im Sinne der Genfer Flüchtlingskonvention, denn nach dieser (Art. 31.1.) dürfen sich Flüchtlinge nicht irgendein Land auf der Welt aussuchen, sondern müssen unmittelbar im nächstgelegenen Land nach der Flucht ihren Antrag auf Anerkennung stellen.
  • Die Flüchtlinge haben die Situation ihrer Not vorsätzlich herbeigeführt, indem sie sich in seeuntüchtigen Booten aufs Mittelmeer begeben haben. Sie können deshalb nicht erwarten, daß NGOs gewissermaßen als "humanitäre Schleuser" sie nach Europa bringen. Der nächstgelegene afrikanische Hafen wäre deshalb nach ihrer Rettung anzusteuern.
  • Solche Schleuser-Dienste senden unweigerlich das Signal nach Afrika aus, daß sich weitere Migranten auf den gefährlichen Weg übers Mittelmeer begeben können. Erfahrungsgemäß werden dabei mehr Menschen ums Leben kommen, als durch einzelne Hilfsmaßnahmen gerettet werden. Humanitäre Schleuser-Tätigkeit gefährdet also letztlich Menschenleben.
  • In Afrika leben zur Zeit etwa 1,2 Milliarden Menschen Diese Zahl wird sich in einer Generation verdoppeln. Es ist unmöglich, die Probleme dieser Überbevölkerung dadurch lösen zu wollen, daß man Millionen Afrikaner nach Europa holt, wie es Frau Rackete ausdrücklich gefordert hat. Afrika ist vier Mal so groß wie Europa und muß mit seinem Bevölkerungsdruck allein zu Recht kommen. Die Europäer können aber eine Reihe von Maßnahmen ergreifen, um Afrika bei seinen Problemen zu helfen. Dabei sind Hilfsmaßnahmen in Afrika um ein Vielfaches wirksamer als in Europa. Sie würden dort auch nachhaltig sein. Der Weg nach Europa ist jedenfalls kein Weg, zumal er auch nicht den wirklich Armen hilft.
  • In unserem dicht besiedelten Kontinent wäre die Zuwanderung von Millionen kulturfremder Afrikaner eine Katastrophe. Diese Menschen sind fast alle Muslime, sie praktizieren in ihrer Kultur teilweise Vielweiberei, Kinderehen, Genitalverstümmelungen und Zwangsverheiratungen. Sie haben ein völlig anderes Verständnis der Rollen von Mann und Frau als die Europäer. Zudem sind ein großer Teil von ihnen Analphabeten oder haben nur eine sehr geringe Qualifikation. Es ist unter diesen Umständen nicht zu erwarten, daß eine Integration möglich ist. Es würden höchstens einige wenige Besserausgebildete aus dem dortigen Mittelstand integriert, die aber in ihrer Heimat dringend für die Entwicklung ihres eigenen Landes gebraucht werden.

Wer diese Argumente plausibel findet, wird nicht umhin können, Frau Rackete zu bescheinigen, daß sie ein Problem mit der Steinbock-Energie hat. Mit ihren 31 Jahren wäre das auch ganz natürlich. Es braucht Lebenszeit, um die Berechtigung von nüchternen, realitätstauglichen Überlegungen einzusehen. Junge Leute neigen zum Idealismus. Bei Frau Rackete zeigt sich exemplarisch das grundsätzliche Problem von Menschenrechts-Aktivisten, daß sie nämlich ihre persönlichen moralischen Überzeugungen über geltendes Recht stellen. Damit wird aber nur scheinbar die Mitmenschlichkeit gefördert, in Wirklichkeit wird langfristig die ganze Gesellschaft ins Chaos gestürzt.

In ihrem persönlichen Fall wird nicht nur die Steinbock-Energie rebellisch verbogen, sondern das ganze Horoskop gerät in eine Schieflage: die Hilfsbereitschaft wird zu übertriebener Retterei, die von der Vernunft uneinsichtig gerechtfertigt wird, das Engagement wird zu Fanatismus und der mutige Einsatz zu rücksichtsloser Erpressung. Nicht zuletzt wird ihr großes, aber kompliziertes Selbstbewußtsein zu Größenwahn aufgeblasen. Es ist klar, daß dann die Steinbock-Energie von außen kommen muß, also hier von Seiten des italienischen Staates, um Frau Rackete ihre Grenzen aufzuzeigen.

Es bleibt noch eine Bemerkung nachzutragen: Daß ein junger Mensch sich derart selbstsicher, ja arrogant gegenüber staatlichen Gesetzen und Vorschriften (hier Italiens) als "Seenotretterin" in Szene setzen kann, liegt nicht zuletzt an einem öffentlichen Klima, das ihm entgegenkommt und das die veröffentliche Meinung in Rundfunk, Fernsehen und Printmedien zusammen mit den Politikern aller Parteien (außer der AfD) seit langem geschaffen hat. Danach gilt es zumindest in Deutschland inzwischen fast als Heldentat, wenn man im Namen der Menschenrechte geltendes Recht mißachtet. Die Bundeskanzlerin selbst hat sich damit gebrüstet, daß sie "aus Illegalität Legalität" machen will. Natürlich im Namen von Humanität, Toleranz und Weltoffenheit. Die Koalitionspartei SPD sowie die Oppositionsparteien Linke und Grüne folgen ihr darin. Astrologisch gesehen verbündet sich hier die Eigenmächtigkeit (Uranus) mit der Mitmenschlichkeit (Neptun), um die stabilen gesetzlichen bzw. verfassungsrechtlichen Grundlagen der Gesellschaft (Saturn) aufzulösen. Es handelt sich hier durchaus um eine Spielart des Neoliberalismus, der mit den ihm eigenen Methoden der Entgrenzung (hier des Staatsgebiets) und der Rücksichtslosigkeit (hier gegenüber dem eigenen Volk) dieses Mal aber nicht die Wirtschaft in den Focus nimmt (mit ihrer Herrschaft der Märkte, Privatisierung staatlicher Leistungen und Abbau der sozialen Sicherheit), sondern jetzt die gesellschaftlich-kulturellen Verhältnisse und die innere Sicherheit. In diesem Mainstream des Menschenrechts-Neoliberalismus von Linken und Grünen (No borders - No nations) schwimmt Frau Rackete mit und fühlt sich sicher.

(siehe die Schaubilder Liberalismus-1 und Liberalismus-2)

Rolf Freitag, Schule für Psychologische Astrologie in Heiligenhaus, 2019

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