Guttenberg und die Plagiats-Affäre
Karl Theodor zu Guttenberg, geb. am 5. 12. 1971 in München
(hier mittlerer Mondstand)
Karl Theodor zu Guttenberg, mit 39 Jahren der jüngste Verteidigungsminister Deutschlands, galt lange Zeit als Lichtgestalt der Politik. Ein strahlender junger Mann aus gutem Hause mit bester Erziehung, glücklich verheiratet mit einer attraktiven Frau aus altem Adel, Vater von zwei Kindern, finanziell unabhängig und weltmännisch gewandt - hier schien wirklich alles zu stimmen und von den Medien hochgejubelt, wurden ihm sogar Aussichten auf das Kanzleramt eingeräumt.
Umso tiefer könnte der Fall sein, der ihm vielleicht bevorsteht, nachdem bekannt geworden war, daß er seine Doktorarbeit gefälscht hat. Weite Textabschnitte hatte er abgeschrieben, ohne daß die benutzten Quellen ordnungsgemäß angegeben wurden. Dem Vorwurf, daß seine Arbeit ein "Plagiat" sei, begegnete er zunächst mit der Erwiderung, das sei "abstrus", räumte dann anschließend Fehler ein und erklärte schließlich einiges in seiner Arbeit, die immerhin mit "summa cum laude" bewertet worden war, für "Blödsinn". Seinen Doktortitel wollte er zunächst vorläufig, dann endgültig nicht mehr führen. Bis heute weigert er sich allerdings hartnäckig zuzugeben, daß er bewußt getäuscht habe, obwohl Anzahl und Umfang der Plagiate eindeutig dagegen sprechen.
Die Frage, wie es zu erklären sei, daß ein Mann mit diesem gesellschaftlichen Hintergrund sich derart dreist und unverfroren einen Titel erschleichen wollte und dabei nicht nur gegen die Regeln des wissenschaftlichen Arbeitens verstoßen, sondern auch das Vertrauen seines Doktorvaters, mit dem er schließlich ständigen Umgang hatte, rücksichtslos mißbraucht hat, beschäftigt seitdem die Öffentlichkeit. Es gibt darauf eine soziologische Antwort, wie sie z.B. ein Leser der Nachdenkseiten formuliert hat:
"Der ertappte Dieb lässt auf der Flucht seine gestohlene Beute fallen. Aber damit bleibt er ein Dieb. Das geradezu groteske Ausmaß und die Dreistigkeit des Textdiebstahls selbst sind beredter Ausdruck einer Bedenkenlosigkeit, wie sie nur aus einem habitualisierten Gefühl gesellschaftlicher Unverwundbarkeit heraus erwachsen kann. Für diese "Elite" ist es von jeher selbstverständlich, zum eigenen Vorteil von anderen zu nehmen, andere zu instrumentalisieren, über andere zu verfügen oder sie wegzuwerfen, wenn es nützt. Der Baron hat in seiner kurzen Karriere jedes Mal, wenn er in Bedrängnis kam Karrieren von Untergebenen zerstört, nur um zu signalisieren, dass er "entschlossen handeln" kann. Ein bewusstes Mitglied dieser Klasse gibt aus freien Stücken keinen Jota einer Beute her, denn die Aneignung von Werten, die andere geschaffen haben (wie von Texten, die andere geschrieben haben) ist ihr ureigenstes moralisches Recht seit Jahrhunderten." (www.Nachdenkseiten.de vom 23. Februar 2011, Artikel von Albrecht Müller zu Guttenberg, Leserbrief Anlage 3)
Es kann sein, daß jemand, der aus einem Jahrhunderte alten adligen Geschlecht stammt, gegenüber seinen Vorfahren eine so große Verpflichtung auf seinen Schultern spürt, etwas Herausragendes zu leisten, daß er in Versuchung gerät, mit unlauteren Mitteln dem Erfolg nachzuhelfen. Diese Antwort mag einiges erklären. Aber sie läßt schließlich unbeantwortet, warum andere Doktoranten mit adliger Herkunft ihre Arbeit nicht gefälscht haben. Es muß neben Herkunft und Erziehung auch eine innere Veranlagung geben, die es als möglich erscheinen läßt, daß jemand zum Hochstapler werden kann. Über diese innere Veranlagung kann die Astrologie Auskunft geben.
Von Karl Theodor zu Guttenberg ist leider keine genaue Geburtszeit bekannt. Wir müssen uns also mit einem Horoskop begnügen, dem die Häuser fehlen und in dem auch die Stellung des Mondes ungenau ist. Dieses "halbe" Horoskop ist aber auch bereits sehr aussagekräftig.
(Anmerkung: Ich vermute eine Geburtszeit von etwa 15h50. Damit kommt die AC-DC-Achse auf die Opposition Saturn-Neptun zu stehen. Der Saturn am AC in Zwillinge und die Mondknotenachse am MC in Wassermann werden damit deutlich betont. Ehrgeiz und Machtbewußtsein (eine Verbindung von Saturn (MC), Uranus/Lilith und Pluto) werden ebenfalls beträchtlich verstärkt. Die Drachenfigur zwischen Saturn, Pluto, MC und Neptun erklärt das unbeirrbare Festhalten des HE an seiner Position als Verteidigungsminister, selbst bei eigenen Verfehlungen (Neptun). Im 7. Haus (Beliebtheit) befinden sich Sonne und Jupiter im Schützen, ein deutlicher Hinweis auf das Charisma des HE als Politiker. Neptun am DC erklärt, daß sich andere mit ihm identifizieren können. Guttenberg ist eine Projektionsfläche für die Sehnsucht (Neptun) nach einer Führergestalt (Schütze-Sonne) und kann damit zum Idol werden. Uranus Konjunktion Lilith fallen ins 6. Haus und symbolisieren eine kritische Vernunft, die der HE aber wohl vor allem zur Steigerung seiner Beliebtheit (Waage) einsetzt. Der Mars befindet sich an der Spitze des 11. Hauses im Fische-Zeichen und beschreibt damit u.U. ein rücksichtsloses (11. Haus) Handeln (Mars) auf Kosten anderer (Fische).)
Im Horoskop fällt sofort die Sonne-Jupiter-Konjunktion mitten im Schützen mit genauem Quadrat zum Mars auf. Das Quadrat zum Mars entspricht dabei praktisch einem Schütze-Aszendenten. Der HE hat also eine dreifache Schützebetonung. Die Schütze-Energie ist bekannt für Unternehmungsgeist, für Risikobereitschaft und Abenteuerlust, aber auch für Voreiligkeit und Leichtsinn. Es ist fast sprichwörtlich, daß Schützen gerne übers Ziel hinaus schießen.
Ich bitte die Leser hier sich gerade bei der Schütze-Energie bewußt zu machen, daß es sich um eine Feuer-Energie, also um die Polarität "Yang" handelt. Diese Polarität ist im Gegensatz zur Polarität "Yin" spontan und schöpferisch orientiert und nicht an Vorgegebenheiten gebunden. Deswegen ist es einfach falsch, Schütze mit Idealismus, Moral, Gerechtigkeit, Bildung und Spiritualität zu identifizieren, wie es immer wieder bei Astrologen zu lesen ist. Das Verhalten von Guttenberg ist ein klarer Beweis dafür, wie wenig Schütze mit solchen Werten zu tun hat.
Der Mars steht mitten im Fische-Zeichen und könnte bedeuten, daß der HE ein Zauderer ist oder wenigstens im Handeln sich zurücknehmen kann. Möglich wäre auch die Entsprechung, daß der HE sich für Schwächere einsetzt. Aber die Fische-Energie könnte auch für die Schütze-Energie instrumentalisiert werden. Sie wirkt dann aus dem Hintergrund als Illusion, und damit würde der HE mit Sonne im Schützen als ein Mann beschrieben, der illusionär eine besonders große Beachtung beansprucht, also zum Größenwahn neigt. Diese letztere Entsprechung wird umso wahrscheinlicher, weil die extrem extrovertierte Konjunktion von Uranus/Lilith ein Sextil zu Jupiter bildet und damit die Schütze-Energie deutlich unterstützt.
Uranus und Lilith stehen aber auch mitten im Waage-Zeichen und erklären damit nicht nur das Interesse des HE an Politik (Waage), sondern auch, daß er ein ausgesprochenes Talent hat, sich beliebt zu machen. Die Verbindung der Energien von Sonne (Löwe), Jupiter (Schütze), Venus (Waage) und Uranus bzw. Lilith (Wassermann) sind die typischen aber auch notwendigen astrologischen Voraussetzungen für eine charismatische Persönlichkeit. Zu Guttenberg ist seit seinem Eintritt in die Regierung kometenhaft in der Beliebtheit aufgestiegen. Er ist geradezu ein Politker neuen Typs geworden, eben ein Polit-Star.
Die Fähigkeit, zum Sympathie-Träger zu werden, wird zusätzlich durch die Verbindung des aufsteigenden Mondknotens zur Venus symbolisiert. Bei dem Aspekt handelt es sich um ein Halbsextil, das völlig zu Unrecht von Astrologen oft vernachlässigt wird. Da es sich hier aufgrund benachbarter Zeichen um eine direkte Yang-Yin-Spannung handelt, wirkt ein Halbsextil immer sehr stark. Die Verbindung der Zeichen Steinbock und Wassermann über das Halbsextil zwischen Mondknoten und Venus spricht übrigens für großen Ehrgeiz, der sich beim HE vor allem im Streben nach Beliebtheit auswirkt.
Der aufsteigende Mondknoten befindet sich im Zeichen Wassermann, und dieses Zeichen setzt eine Energie gewissermaßen unter Strom. Die ständige Erregung wirkt einerseits so, daß die beteiligten Energien besonders geweckt, andererseits aber auch auf ein materialistisches Niveau gezogen werden. Da es sich beim aufsteigenden Mondknoten um die Verbindung der Energien von Sonne und Mond handelt, was u.a. auch Stolz (Selbstbewußtsein mit Gefühl) bedeutet, droht hier die Entgleisung zu einem besonders eigenwilligen Selbstbewußtsein, das sich als Selbstherrlichkeit äußern kann, die es dem HE scheinbar erlaubt, aufgrund der eigenen Beliebtheit (Venus) Regeln des Anstands (Steinbock) zu mißachten. Bezeichnenderweise befindet sich die Venus im Steinbock, dem Zeichen äußerer Normierung und Verantwortung.
Der nach dem Astrologischen Alphabet zum Steinbock-Zeichen gehörende Planet ist Saturn. Gerade der Saturn ist aber bei dem HE besonders schwierig gestellt. Er steht zu Neptun in Opposition und zu Uranus/Lilith in einem Anderthalbquadrat. Damit kommen die Planeten mit der größten Gegensätzlichkeit, nämlich Neptun und Uranus (verstärkt mit Lilith) in ein unmittelbares Spannungsverhältnis durch ein Halbquadrat. Die Interpretation kann hier ganz allgemein von einer extrem ungewöhnlichen Veranlagung ausgehen. Die Bandbreite reicht von einem besonderen (Uranus/Lilith) Pflichtbewußtsein (Saturn) für Ideale (Neptun) bis hin zu einer illusionären (Neptun) Verweigerung (Uranus/Lilith) von Regeln, Normen und Gesetzen (Saturn).
Typisch für eine direkte Verbindung von Uranus und Neptun (in der Kindposition) ist eine unbewußte Angst (Uranus = Erregung, Neptun = Unsicherheit), die sich bei Guttenberg mit dem Saturn-Prinzip verbinden würde. Es könnte sich also um eine Angst handeln, den standesgemäßen Anforderungen (Saturn Anderthalbquadrat Uranus/Lilith) nicht zu entsprechen, die der HE dann aber mit einem besonderen Ehrgeiz (ebenfalls Saturn Anderthalbquadrat Uranus/Lilith), sich beliebt zu machen (Waage), kompensiert.
Entscheidend für das Verhalten des HE wird sein, ob er sich auf die Yang-Seite oder auf die Yin-Seite seines Horoskops stellt. In Verbindung mit der stark gestellten Löwe-Schütze-Waage-Wassermann-Energie, die Yang-Charakter besitzt, ist es ziemlich wahrscheinlich, daß die neptunische Energie in den Schattenbereich geschoben wird. Und das könnte zu einer Verweigerung (Uranus/Lilith) von Anpassung (Neptun) an Realitäten (Saturn) führen, wie es für einen Hochstapler typisch ist.
Der Planet Pluto bildet den trigonalen Punkt zur Opposition Saturn-Neptun. Es heißt unter Astrologen, daß sich an einem solchen Punkt die Spannung einer Opposition lösen läßt. Pluto befindet sich ganz am Anfang des Waage-Zeichens. Er hat damit etwa zur Hälfte auch die Jungfrau-Energie in seiner Färbung. Es geht also um die ausgewogene Verbindung von Beliebtheit (Waage) mit Vernunft (Jungfrau), die das Horoskop selbst als Lösung anbietet. Damit könnte die Bereitschaft zur Anpassung (Neptun) an Realitäten (Saturn) stabilisiert werden, die offenbar der wunde Punkt im Verhalten des HE ist.
Die Spannung zwischen Beliebtheit und Vernunft wird auch an dem Quadrat-Aspekt zwischen Venus und Chiron (Jungfrau-Energie) sichtbar. Chiron steht für die wissenschaftliche Arbeit, und ein Quadrat kann durchaus so gelebt werden, daß man den einen Pol auf Kosten des anderen verwirklicht. Die herausragende (Sonne/Jupiter in Schütze) gesellschaftliche (Waage) Stellung kann den HE dazu verleiten, sich die mühselige (Steinbock) Kleinarbeit (Jungfrau) zu ersparen.
Daß neben der Steinbock-Energie auch die Jungfrau-Energie zum Schattenbereich des HE gehört, wird auch dadurch verständlich, daß die stark betonte Waage-Energie das Nachbarzeichen zur Jungfrau darstellt und die ebenfalls stark betonte Schütze-Energie im Quadrat zur Jungfrau steht. Schütze und Waage sind grundsätzlich ein großer Gegensatz zur Jungfrau-Energie, aber auch zur Steinbock-Energie.
Ich bin aber nicht unbedingt davon überzeugt, daß der HE wirklich die Veranlagung zu einer sorgfältigen wissenschaftlichen Beschäftigung mitbringt, wie sie gerade für eine Doktor-Arbeit in der juristischen Fakultät erforderlich ist. Hierfür müßte die Jungfrau-Energie mit der Wassermann-Energie verbunden sein. Das Jungfrau-Zeichen ist jedoch leer und der zuständige Planet Chiron besitzt keinen Aspekt zu Uranus bzw. Lilith. Chiron steht im Widder-Zeichen, was soviel wie "lerning by doing" bedeutet. Der HE kann sich demnach gut zurecht finden, wenn er ins kalte Wasser geworfen wird, aber er scheut sicher (gerade auch aufgrund seiner Schütze-Waage-Betonung) die langwierige und langweilige Arbeit in der akademischen Zurückgezogenheit. Natürlich könnte sich das Bild noch einmal ändern, wenn die Geburtszeit berücksichtigt wird. Vielleicht fällt Chiron ins 11. Haus (Wassermann) oder die Konjunktion von Uranus/Lilith ins 6. Haus (Jungfrau). Aber das ist Spekulation. Auch dann wäre immer noch eine signifikante Spannung zwischen den Energien von Löwe (Sonne), Schütze (Jupiter), Waage (Venus), Wassermann (Uranus, Lilith) und den Energien von Steinbock (Saturn) und Jungfrau (Chiron) im Horoskop des Freiherrn gegeben.
Die Stellung des Mondes wurde für 12 Uhr Mittag ins Horoskop eingetragen. Sie ist also sehr ungenau und kann in etwa zwischen 17° Krebs und 0° Löwe schwanken. Der HE hat danach sicher Familiensinn, das bestätigt auch seine Vaterschaft von zwei Töchtern. Da aber der Mond entweder bei 17° Krebs einen Quincunx zu Jupiter im Schützen oder bei 28° Krebs ein genaues Anderthalbquadrat zur Schütze-Sonne bildet, ist auch über den Mond noch einmal eine Verstärkung seines Selbstbewußtseins möglich. Ein besonders großer (Stier) Stolz würde ebenfalls durch ein Halbsextil des Mondes zum Stier-Planeten Ceres im Löwen angezeigt, das sich bei einer Mond-Stellung von etwa 22° Krebs einstellt.
Interessant ist die Position von Priapus mitten im Stier-Zeichen. Die Astrologen arbeiten bisher leider nicht mit Priapus. Aber dieser sensitive Punkt ist der Gegenpol zu Lilith und damit ein sehr wichtiger Punkt im Horoskop. Wenn Lilith einen extrem eigenwilligen Drang (Mond, Uranus, Pluto) verkörpert, den man auch mit "Leidenschaft" übersetzen kann, dann ist Priapus ein extrem weicher Punkt (Mond, Neptun, Pluto). Er hat die Bedeutung von großer Sensibilität und extremem Mitgefühl. Im Zusammenhang mit der Schütze-Energie (Quincunx) könnte der HE sich für die Armen (Priapus im Stier) engagieren. Er würde dann (in der Begrifflichkeit der Transaktionsanalyse) aus der Elternposition operieren. Für diese Möglichkeit würde auch sprechen, daß sich Neptun praktisch an der Grenze zwischen Schütze und Skorpion befindet. Das ist der Punkt des Engagements im Horoskop (intensive Dynamik).
Der HE könnte aber auch aus der Kindposition handeln. Das Stier-Zeichen steht für Langsamkeit und Ruhe und Priapus für Träumerei. Damit kann diese Energie-Verbindung zu Bequemlichkeit und Trägheit führen, die dann durch den Quincunx-Aspekt in Spannung gerät mit der Ungeduld des Schützen. Wie ließe sich dieser Widerspruch leben? Eine Antwort könnte das genaue Anderthalbquadrat zwischen Priapus und rückläufigem Merkur im Schützen geben. Es bedeutet u.a. "Ausreden" bzw. "kommunikative Täuschung". Vielleicht hat der Freiherr zu Guttenberg in seiner Eitelkeit (Uranus/Lilith in Waage) und Ungeduld (Schützebetonungen) die Doktorarbeit in Zusammenarbeit (Venus Quadrat Chiron) mit einem Ghostwriter geschrieben? Auch solche Vermutungen werden inzwischen angestellt.
Das "Kommunizieren-Lassen" paßt jedenfalls genau zu dem Spannungsaspekt zwischen Merkur und Priapus, es paßt zur im Horoskop angelegten Spannung zwischen Trägheit und Ungeduld und es paßt auch zur für wissenschaftliche Ambitionen nicht kritisch genug gestellten Jungfrau-Energie. Es würde auch verständlich machen, daß der HE sich bisher standhaft geweigert hat zuzugeben, bewußt getäuscht zu haben. Getäuscht hätte nämlich dann der Ghostwriter, aber der Freiherr zu Guttenberg käme so vom Regen in die Traufe. Er hätte dann mit seinem Ehrenwort gegenüber der Uni Bayreuth getäuscht, mit dem er versichert hat, die Doktorarbeit ohne fremde Hilfe angefertigt zu haben. Aber selbst diese Variante würde zu dem besprochenen Horoskop passen.
Für die Beurteilung der ganzen Affäre sind die Transite sehr aufschlußreich: Als der Professor Fischer-Lescano, der an der juristischen Fakultät der Universität Bremen Öffentliches Recht, Europa- und Völkerrecht lehrt, die ersten Plagiate in Guttenbergs Doktorarbeit entdeckte und am 16. Februar 2011 die Süddeutsche Zeitung informierte, befand sich der laufende Saturn auf 16°50 rückläufig in Waage. Er stand damit exakt auf der Uranus/Lilith-Konjunktion des HE und bildete ein Anderthalbquadrat zum Radix-Saturn sowie ein Halbquadrat zum Radix-Neptun. Außerdem befand sich die Transit-Ceres (Stierenergie) mit dem Radix-Jupiter und der Radix-Konjunktion von Uranus/Lilith in Waage in einem stabilen Talent-Dreieck.
Wir müssen uns daran erinnern, daß es sich bei der geschlossenen Spannungsfigur von Saturn-Neptun-Uranus/Lilith im Radix des HE gerade um jene Konstellation handelt, die ihn dazu verführt hat, seine Selbstdarstellung bis zur Eitelkeit aufzublasen (Saturn Anderthalbquadrat auf Uranus/Lilith in Waage) und dabei die Anpassung an Normen, Regeln und Anstand (Saturn Opposition Neptun) zu vergessen. Der Transit-Saturn bremst dieses Verhaltensmuster nun aus. Dem HE wird gewissermaßen für sein Foul-Spiel die rote Karte gezeigt.
Daß es sich dabei um ein wissenschaftliches Foul-Spiel handelt, symbolisiert die Stellung von Priapus (Mond, Neptun, Pluto) in Jungfrau mit genauem Quadrat zur Radix-Sonne im Schützen und auch der aktuelle Mars mit genauem Halbquadat zum Radix-Chiron (Jungfrau-Energie).
In den folgenden Wochen wurde von der Internet-Gemeinde eine große Zahl weiterer Plagiate in der Doktorarbeit entdeckt. In dieser Zeit rückte der Transit-Chiron an der Grenze zwischen Wassermann und Fische langsam in ein Quadrat zum Radix-Saturn und in ein Anderthalbquadrat zu der Konjunktion von Radix-Uranus und Radix-Lilith ein. Der Punkt 0° Fische entspricht praktisch einer Uranus-Neptun-Konjunktion. Im Zusammenhang mit Chiron kann sie auch eine wissenschaftliche (Jungfrau) Täuschung (Wassermann/Fische) symbolisieren, die durch das Quadrat zum Radix-Saturn gestoppt werden soll.
Interessant ist in diesem Zusammenhang weiterhin, daß der Radix-Neptun mit dem Radix-Uranus in einer engen Halbsextil-Verbindung steht und beide einen genauen Aspekt zum Radix-Merkur im Schützen bilden. Der Merkur des HE war es schließlich, der zusammen mit Priapus im Stier für die Täuschung in der Doktorarbeit gesorgt hat. Die aktuelle Energie-Konstellation soll offensichtlich dem HE diese Täuschung in Erinnerung bringen.
Einen vorläufigen Höhepunkt erreichte die Plagiats-Affäre, als der aktuelle Mondknoten im Quadrat und die aktuelle Lilith in Opposition zum Radix-Pluto standen. Gleichzeitig erreichte der Transit-Mars den Transit-Chiron. Auf diese Weise wurde also auch das übersteigerte Selbstbewußtsein des HE problematisiert.
Es ist bei Transiten immer typisch, daß von den Energien einerseits alte Verhaltensmuster noch einmal "aufgewärmt" und andererseits neue Verhaltensmuster angeboten werden.
Beim HE ist ganz offenbar, daß von ihm die Konstellation Saturn Opposition Neptun bisher vernachlässigt worden ist. Sie soll wohl jetzt zu ihrem Recht kommen. Ihre Bedeutung kann umschrieben werden mit: Anpassung an Realitäten, Verzicht und Demut. Den Begriff "Demut" führt der HE bei seiner Verteidigung selbst im Munde. Aber er benutzt ihn offensiv propagandistisch (Mars Quadrat Sonne/Jupiter), um sich mit seiner (scheinbaren) Ehrlichkeit als Vorbild zu empfehlen. Wirkliche Demut würde dagegen den Verzicht auf sein Amt als Verteidigungsminister erforderlich machen.
Diese Demut des Verzichts dürfte dem HE spätestens abverlangt werden, wenn der Transit-Neptun in das Quadrat zum Radix-Saturn und in das Anderthalbquadrat zur Radix-Konjunktion Uranus/Lilith eingerückt ist. Das könnte für den HE dann auch eine Zeit von großer Einsamkeit werden. Und da auch der Transit-Saturn den kritischen Punkt Uranus/Lilith in Waage noch einmal direktläufig erreichen wird, kann man astrologisch eigentlich mit Sicherheit prognostizieren, daß der Freiherr zu Guttenberg diese Affäre in seinem Amt als Verteidigungsminister nicht überstehen wird.
(Der Verteidigungsminister trat am 1. März zurück. Der aktuelle Mars in den Fischen befand sich in genauem Quadrat zur von mir angenommenen AC-DC-Achse.)
Rolf Freitag, Schule für Psychologische Astrologie in Heiligenhaus, 2011
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